ALMERÍA

13.09.07 bis 17.03.08

MAYRA PAHL maystelo (ät) yahoo.de

Lehramt Gymnasium Mathematik/Spanisch

An der Universität Rostock studiere ich Mathematik und Spanisch auf Lehramt Gymnasium. Für diese Ausbildung ist ein dreimonatiger Auslandsaufenthalt genauso obligatorisch wie empfehlenswert.

Die Vorbereitungen für das Auslandssemester beginnen schon sehr früh, unser erstes Treffen war im Januar, im April wurde dann endgültig festgelegt, wer in welche Stadt gehen wird. In den drei Monaten zwischen Januar und April hat man genügend Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, in welche Stadt man möchte. Man kann sich auf der Homepage der jeweiligen Uni informieren und auf diesem Wege herausfinden, wie man sein Studium dort am Besten fortsetzen kann. Außerdem sollte man sich Gedanken darüber machen, ob man im Winter- oder im Sommersemester weggehen möchte. Allein wegen des Klimas sollte dies gut durchdacht sein, da die Temperaturen sehr unterschiedlich in den angebotenen Städten sein können.

Sobald feststeht, welche Stadt nun das Ziel ist, bastelt man sich einen Stundenplan mit Hilfe des Vorlesungsverzeichnisses im Internet. Dann kommen ein paar bürokratische Angelegenheiten auf einen zu, wie das Learning Agreement und u.U. die Online-Bewerbung der Uni - das ist aber alles halb so wild.

Nach diesen wenigen Vorbereitungen kann es dann auch schon ins Ausland gehen. Organisatorische Fragen bleiben nicht viele. Dort angekommen, begibt man sich auf Wohnungssuche und klärt die letzten Fragen, wie Einschreiben und endgültiger Stundenplan, mit dem International Office der jeweiligen Uni.

In Almería findet man leicht ein Zimmer in einer WG, oder eine Wohnung, zu der man sich die passenden Mitbewohner suchen kann. Es wird einem oft gesagt, dass dies schnell geht, jedoch sollte man nicht vergessen, dass 5 Tage immer noch als kurze Suchphase gelten. Außerdem darf man nicht die höchsten Ansprüche an die Zimmer, bzw. Wohnungen stellen. Wenn man in diesem Bereich zu festgelegt ist, kann es natürlich länger dauern. Jedoch kann ich aus Erfahrung sagen, dass von "Hochglanz geputzt" bis zu "unglaublich dreckig" alles zu finden ist. Preistechnisch variiert es überraschenderweise doch recht stark. Es gibt Zimmer für 160€ inklusive Internet und Nebenkosten, aber auch welche für 220€, exklusive. Wenn man auf der Suche nach der perfekten Wohnung ist, hilft es aber nicht, früher anzureisen, da entweder noch Sommergäste dort sind, oder aber die Kriterien für neue (Mit-)Bewohner noch sehr konkret sind.

Hilfe bei der Wohnungssuche bekommt man von den Mitarbeitern des International Office. Wenn dort der Andrang zu groß ist, spricht aber nichts dagegen, selbst auf die Suche zu gehen. Im Allgemeinen rate ich stark dazu, in eine schon bestehende WG mit Spaniern einzuziehen, da man so eher die Möglichkeit hat, mit Muttersprachlern in Kontakt zu kommen. Gegen eine WG mit Mexikanern ist aber natürlich auch nichts einzuwenden. Man sollte sich keine Sorgen darum machen, ohne Anschluss zu bleiben, wenn man nicht mit ERASMUS Studenten zusammenwohnt, da diese entweder in der Uni oder am Strand anzutreffen sind. Im Endeffekt habe ich es nur selten zum Einkaufen geschafft, ohne irgendein bekanntes Gesicht zu sehen. Dazu muss ich aber erwähnen, dass ich in Zapillo wohnte, welches der studentische Stadtteil ist. Zapillo liegt ganz im Südosten der Stadt und ist somit am dichtesten an der Uni. Außerdem liegt Zapillo am Strand und ist damit sowohl im Winter, als auch im Sommer sehr empfehlenswert!

Nachdem nun die Wohnungsfrage geklärt ist, kann man sich wieder dem Studium widmen. Die Ansprüche der Professoren variieren mindestens genauso wie die Mietpreise. Ich habe mich hauptsächlich in der filología hispánica aufgehalten und dort Kurse gehabt, die sehr viel Aufwand mit sich brachten, aber auch welche, die ruhiger waren. Hier sollte man am besten andere Studenten, bzw. ehemalige ERASMUSler fragen, schließlich möchte man nicht in einem Kurs landen, bei dem selbst der Professor so gut wie nie auftaucht. Im Allgemeinen - zumindest in diesem Fachbereich - kann man immer mit den Professoren reden, wenn Fragen auftauchen. Man sollte sich nicht gleich abschrecken lassen, wenn zu Beginn die lange Liste der Anforderungen des Kurses aufgezählt wird. Lieber noch einmal persönlich mit dem Professor reden!

Zur Uni gelangt man am besten mit dem Bus. Das Monatsticket, welches nicht einen Kalendermonat, sondern 30 bzw. 31 Tage gilt, kostet zwischen 22 und 23€. Man kann aber auch eins für 10€ bekommen, wenn man sich in Almería polizeilich meldet. Für das Busticket, sowie für jeden Kurs an der Uni braucht man ein Passfoto. Die kann man für ca. 5€ (4 Stück) im Zentrum machen lassen oder aber welche aus Deutschland mitnehmen. Für die Unikurse reicht es dann auch, nur eine Farbkopie abzugeben. Diese kann man in jedem Copy-Shop anfertigen lassen. Die Uni verfügt über WLAN (Wi-Fi im spanischen), sodass man jederzeit kostenlos ins Internet kann, sofern man ein eigenes Notebook hat. Natürlich gibt es auch Computerräume, in denen man einen PC allerdings nur 2 Stunden pro Tag nutzen darf. (Ein Tipp an dieser Stelle: Die Jugendherberge in Zapillo hat ein offenes Netzwerk...)

Zu grundlegenden Dingen wie Wohnen und Studieren kommt noch das Einkaufen. Hierbei sollte man sich schnell an die spanische Siesta gewöhnen, da man sonst des Öfteren zwischen 14 und 17Uhr vor geschlossenen Ladentüren steht. In Zapillo ist jedoch ein Eroski (Supermarkt), der durchgehend geöffnet hat. Wenn man lange Wartezeiten an der Kasse umgehen möchte, sollte man während der Siesta oder kurz nach Ladenöffnungszeiten (17 Uhr) einkaufen gehen.

Wenn es darum geht sich seine Freizeit zu vertreiben, dürfte man im Sommer keine Schwierigkeiten haben, da der Strand immer ein beliebtes Ziel ist. Im Winter dürfte dies etwas schwieriger sein, doch letztlich kam nie Langeweile auf. Im Zentrum gibt es eine öffentliche Bibliothek, wo man sich kostenlos DVDs und Bücher ausleihen kann. Viele Wohnungen verfügen auch über einen Fernseher, sodass man sich noch mehr mit der spanischen Sprache auseinandersetzen kann.

Ansonsten sind verlängerte Wochenenden eine sehr gute Gelegenheit, sich Spanien anzugucken. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich günstig ein Auto zu leihen, z.B. www.aurigacrown.com (64€ für 4 Tage). Eine Sache, die ich jedem empfehle! Wenn man so einen (vielleicht auch verlängerten) Wochenendtrip nach Afrika unternehmen möchte, sollte man seinen Reisepass einpacken. Von Almería fährt zwar auch eine Fähre (www.directferries.fr) nach Melilla (spanische Stadt auf dem afrikanischen Kontinent - kein Reisepass notwendig), aber Marokko selbst ist noch interessanter. Des Weiteren sollte man seinen Schlafsack nicht vergessen. Sowohl auf solchen Reisen, als auch in der Wohnung kann er nur von Nutzen sein. In Spanien sind Heizungen nicht weit verbreitet, sodass man auf eine extra Decke (bzw. Schlafsack) und/oder warme Pullover nicht verzichten sollte.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass - sofern man diesen Aufenthalt aus freien Stücken antritt!! - es eine der schönsten Erfahrungen des Lebens ist und ich persönlich keinen Tag (so traurig die Abschiede auch sind) missen möchte!!  

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Studieren in Spanien