Universidad de Oviedo

 

von: Jana Hinrichs, Universität Rostock

Studiengang: Agrarökologie

Auslandssemester vom 19.02.2007 - 19.07.2007

 

 

Als Vorbereitung in Deutschland erkundigte ich mich bei Studenten, die schon einmal in Oviedo gewesen waren, was auf mich zukommen würde, was ich mitnehmen müsste und was sonst wichtig zu wissen ist, nachdem die Papiere alle ausgefüllt und abgeschickt waren. In Spanien nahm ich an einem Sprachkurs teil, der von der Universität dort angeboten wurde und vier Wochen lang jeden Abend 2 Stunden stattfand.

 

Oviedo ist die Hauptstadt der Region Asturien im Norden Spaniens. Asturien liegt zwischen dem Baskenland und Galizien und erstreckt sich zwischen dem Golf von Biskaya im Norden und dem Kantabrischen Gebirge im Süden. Die Küste nennt sich Costa Verde (grüne Küste), da die Vegetation von mehr Grün bestimmt ist als Zentralspanien. Sie umfasst sowohl Berglandschaften mit grünen Wiesen und Schneebedeckten Kuppen als auch die schönsten Strände Spaniens. Das Klima in Asturien ist durch den ozeanischen Einfluss sehr mild. Das Kantabrische Gebirge wirkt zusätzlich als Klimascheide zum zentralen spanischen Hochland. Im Winter regnet es oft und kalt kann es auch sein, daher sollte man warme Sachen mitbringen, besonders da die meisten Wohnungen keine Heizung haben. Oviedo liegt zwischen der Küste (ca. eine halbe Stunde entfernt) und den Bergen den „Picos de Europa“ und hat 212 000 Einwohner. Sie ist als eine der saubersten Städte Europas bekannt und ist wunderschön mit seinen alten Bauten, schönen Plätzen und Parks und seiner ausgedehnten Fußgängerzone.

 

Die biologische Fakultät liegt gemeinsam mit einigen anderen Fakultäten der Universität etwas außerhalb der Stadt auf einem Hügel, von dem man eine wunderschöne Sicht über Oviedo hat. Mit dem Bus ist sie gut zu erreichen, sowohl von den verschiedenen Stadtteilen von Oviedo als auch von Gijon, der an der Küste gelegenen Stadt in der sich ein weiterer Teil der Universität befindet. Man fährt mit dem Direktbus von Gijon ca. eine halbe Stunde. Wenn man sich einen Studentenausweis per Automat an der Universität erstellt hat, wird die Busfahrt auch etwas günstiger. Allerdings ist es etwas kompliziert die Automaten zu durchschauen und es dauert mindestens 2 Wochen bis der Ausweis wirklich abgeholt werden kann.

 

Ich hatte mich entschieden in Gijon zu leben und per Bus zur Uni zu fahren. In Gijon zu leben hat den Vorteil, dass man bei günstiger Wohnungslage innerhalb von 5 Minuten am Strand ist. Sie ist mit 274 000 Einwohnern etwas größer als Oviedo, hat auch neben einem netten Stadtzentrum eine sehr schöne Altstadt. Dort kann man in den Ayudamientos einen Ausweis beantragen, mit dem man viele Vorteile hat, wie etwa die freie Benutzung der Stadtteil-Fahrräder.

 

Die biologische Fakultät gibt am Anfang des Semesters ein Handbuch mit CD heraus, in dem die verschiedenen Veranstaltungen angegeben sind und aus dem dann ein Stundenplan erstellt werden kann. Per Internet ist das ganze kompliziert und schwer durchschaubar, daher ist es leichter direkt beim Sekretariat nachzufragen. Es werden vielfältige Veranstaltungen angeboten von grundlegenden Veranstaltungen wie Physiologie, Ökologie, Zoologie etc. als auch speziellere Veranstaltungen wie z.B. Schutz und Handhabung von Umwelteinwirkungen. Die Veranstaltungen beinhalten in den meisten Fällen sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil. Bei geringen Spanisch-Kenntnissen ist es jedoch etwas schwer zu folgen, aber die Professoren sind oft sehr freundlich und hilfsbereit.

 

Die Anreise kann per Billigflieger erfolgen, entweder Direkt nach Aviles oder über London. Vom Flughafen fahren Busse direkt nach Oviedo oder Gijon. Wenn man per Auto fährt lohnt es sich in Frankreich die Nationalstraßen zu nehmen, da man keine Maut bezahlt und auch an der Küste entlangfahren kann. In Spanien bezahlt man für die erste Strecke Maut allerdings nur 8 Euro, der weitere Autobahnabschnitt ist umsonst.

 

Die Wohnungssuche kann sich als schwer herausstellen, wenn man spät ankommt, da dann schon der Großteil der Wohnungen vergeben ist, aber auf jeden Fall findet man etwas. Die Universität gibt zudem Informationen über mögliche Wohnungen heraus, die von ERASMUS- Studenten angemietet werden können. Die Preise liegen zwischen 150 und 250 Euro. Was ebenfalls lohnenswert sein kann, ist auf der Seite LOQUO oder el cerro im Internet zu schauen, da dort oft Wohnungen ausgeschrieben sind. Es lohnt sich mit Spaniern zusammen zu ziehen, da es dann einfacher ist die Sprache zu erlernen als auch etwas mehr über ihre Lebensweise zu erfahren.

 

Die Universität bietet ein vielfältiges Sportangebot, zudem kann man in den Bergen wandern und Skifahren gehen oder wenn man eher ein Wassersportler ist, gibt es tolle Strände zum surfen. Auch durch das Erasmus-Programm werden viele Ausflüge in verschiedene Städte organisiert und ebenfalls Freizeitangebote wie etwa Kanu fahren oder Paintball. Auch gibt es genug Ausgehmöglichkeiten, sowohl in Gijon als auch in Oviedo und die Spanier lieben es Partys zu feiern. Allerdings beginnt alles später als bei uns. Das Abendessen findet meist um 22 Uhr statt und dementsprechend spät beginnen die Feiern. Auch muss man wissen, dass zwischen 14 und 16 Uhr Siesta ist und die Geschäfte größtenteils geschlossen haben. Die Gegend um Oviedo und Gijon ist wunderschön und lohnt sich zu erkunden.

 

Ein halbes Jahr in Asturien sollte man auf jeden Fall wahrnehmen, wenn man die Chance dazu hat. Neben den kulturellen Erfahrungen, dem Erlernen der Sprache und dem Einblick in das studentische Leben der Spanier ist es ein einmaliges Erlebnis.

 

Links:

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LOQUO

 

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