Universidad de Granada

 

Name: Alin Rößler

Kontaktmöglichkeit: alin.sax (at) gmx.net

Studienfach: Spanisch/ Erziehungswissenschaft

Auslandsaufenthalt: 1.10.2007 – 28.02.2008

Erasmus - Erfahrungsbericht Granada  

„Granatapfel“ ist eine von vielen Bedeutungen der Stadt „Granada“, welche die Hauptstadt der gleichnamigen andalusischen Provinz im Süden Spaniens ist. Ich habe Granada als eine sehr lebendige Stadt kennengelernt, in der es von jungen Leuten und vor allem vielen Studenten aus Spanien als auch aus der ganzen Welt nur so wimmelt. Diese wunderschöne Stadt mit all ihrem Flair liegt am Fuße der Sierra Nevada, das mit über 3483 m höchste Gebirge Spaniens, und ist zugleich Touristenhochburg, wo jung und alt sich in einem der zahlreichen Bars treffen um einen Kaffee zu trinken oder um die für Granada bekannten Tapas zu genießen. Trotz dessen diese Stadt ein Ort ist, wo viele unterschiedliche Kulturen, Mentalitäten, Interessen und vor allem auch Sprachen aufeinandertreffen ist es gut wenn man der spanischen Sprache mächtig ist, denn nur die wenigsten Spanier sprechen Englisch.

Studium und Wohnen

Wenn man in Granada ankommt sollte der erste Weg zum zuständigen Office in der jeweiligen Fakultät führen, denn da erhält man alle wichtigen Informationen zu: - Einführungsveranstaltungen für Erasmusstudenten, - Immatrikulation, - Vorlesungsverzeichnis als auch - Hilfe bei der Wohnungssuche. Für alle Hispanisten ist dies der „Campus de Cartuja“. Das Vorlesungsverzeichnis kann man für ca. 3 Euro in der Fakultät erwerben. Im Gegensatz zum deutschen Studiensystem ist das spanische auf 4 Semesterwochenstunden ausgelegt, d.h. das jede Vorlesung 2x in der Woche stattfindet. Hier ist wichtig zu nennen, dass man sich dabei nicht übernehmen und sich auf wenige Vorlesungen, aber dafür intensiv konzentrieren sollte. Denn hinzu kommen außerdem noch 6 Stunden intensiver Sprachkurs pro Woche, dessen Niveau durch einen Einstufungstest ermittelt wird. Dieser ist kostenlos und findet im Stadtteil „Realejo“ im „Centro de las lenguas modernas“ statt. Zudem sollte man beachten, dass einige Vorlesungen über ein ganzes Jahr ausgerichtet sind, und je nach dem wie lange der Erasmusaufenthalt ist, sich die richtigen aussucht. Die jeweiligen Skripte kann man sich entweder in der Universität direkt im Copyshop holen oder auch runterladen. Um Zugang zum Uniserver zu bekommen erhält am Anfang jeder Student, nachdem man seine Kurse ausgewählt und bestätigt bekommen hat, einen PIN. Wenn am Anfang alles ein bisschen unübersichtlich und chaotisch wirken sollte, braucht man keine Angst zu haben, denn es gibt eine Menge freundlicher Studenten, die gern bereit sind einem zu helfen – schließlich sitzen ja alle im selben Boot. Am Ende des Studienaufenthaltes in Granada muss man in der Bibliothek (zumindest im Campus de Cartuja) sein Konto schließen lassen und mit dem erhaltenen Formular zum Central Office gehen, welches die Bestätigung des Aufenthaltes ausstellt. Was die Wohnungssuche betrifft ist der übliche Weg in Granada, durch die Straßen zu gehen und so viele Telefonnummern, mit Wohnungsanzeigen, wie nur möglich zu sammeln, um die Leute im Nachhinein anzurufen. Wie schon erwähnt, sprechen viele Spanier kein gutes Englisch, so dass hier Spanisch-Kenntnisse auf jeden Fall von Vorteil sind. Ich hatte bei der Wohnungssuche Glück und habe schon bereits nach 4 Tagen ein Zimmer im Zentrum gefunden, obwohl ich erst kurz vor Studienbeginn in Granada angekommen bin. Jedoch habe ich auch von anderen Studenten erfahren, die bereits 2 Wochen suchten, dass die Wohnungssuche sehr schwierig sein kann. Was die Verkehrsanbindung betrifft, so ist Granada gut erschlossen. Es gibt eine Vielzahl an Bussen die regelmäßig und sehr oft fahren. Ein einfaches Ticket kostet 1 Euro. Wer jedoch ein bisschen außerhalb wohnt für den lohnt es sich eine 10er oder 20erkarte zu kaufen.

Studentisches Leben

Wie am Anfang schon erwähnt gibt es in Granada eine Vielzahl von verschiedenen Bars, Diskotheken, Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Alhambra, Freizeitaktivitäten als auch zahlreiche kulturelle Angebote. So werden z.B. regelmäßig in verschiedenen Bars Flamenco-Aufführungen, kostenlose Filmabende oder auch kleine Konzerte angeboten. Außerdem gibt es viele Erasmuspartys, zu denen ich jedoch nie gegangen bin, da ich denke es interessanter ist, in kleinen Bars auch mit spanischen Leuten in Kontakt zu kommen, da dies in der Universität eher zu kurz kam. Da in den anderen Berichten viel über Granada selbst und deren Sehenswürdigkeiten geschrieben wurde, werde ich hier ein paar Sachen nennen, die zwar außerhalb Granadas liegen aber auf jeden Fall einen Ausflug wert sind. Zum einen gibt es den „Mulhacén“, der höchste Berg auf dem Festland in Spanien in der Sierra Nevada. Diesen kann man innerhalb 2 Tagen bezwingen, da es einen Shuttle-Bus gibt der von Capileira aus rauf fährt. Übernachten kann man in einem Refugium, wo es aber ratsam ist im Voraus die Nacht zu buchen. Ein weiteres schönes Ausflugsziel ist auch „Cabo de Gata“, ein Nationalpark im Osten Almerías an der Küste, wo man z.B. ein Hippiebeneficio bei den „Las Penas Negras“ finden kann. Dort leben in einer traumhaften Natur ein paar Aussteiger in kleinen versteckten und zum Teil kaum sichtbaren Häuschen an einer Bucht. Wer im Wintersemester in Andalusien ist, sollte sich auf keinen Fall den Karneval in Cadiz entgehen lassen, denn so einen Karneval hat man noch nicht gesehen. In der ersten Februarwoche treffen sich da die Spanier aus allen Provinzen um in ihren originellen und witzigen Kostümen zusammen zu feiern. Auch hier sollte man sich rechtzeitig um ein Quartier bemühen.

Fazit

 

Ich kann nur jeden dazu ermutigen die Chance auf ein Auslandsemester wahrzunehmen. Denn nirgendwo als in dem entsprechenden Land, lernt man die Menschen und vor allem die Sprache besser als vor Ort. Bevor ich nach Granada aufbrach habe ich mich mit einigen Studenten unterhalten, die Granada durch Erasmus- oder Urlaubsaufenthalte schon kannten und all die positiven Eindrücke haben sich für mich bestätigt. Es gibt viele kulturelle Unterschiede im Gegensatz zu Deutschland, wie z.B.: Siesta von 2-5 Uhr, wo die Straßen manchmal wie leergefegt wirken und ein Großteil der Geschäfte geschlossen hat oder die unendliche Ruhe die die Spanier an den Tag legen. Man wird in der spanischen, andalusischen Kultur auf viele kleine Gegensätze treffen, mit denen man sich mehr oder weniger identifizieren kann und die zum Teil auch gewöhnungsbedürftig sind, jedoch schnell auch zum Alltag werden.

 

Falls ihr Fragen habt könnt ihr euch gern unter alin.sax (ät) gmx.net an mich wenden.

 

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