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Erfahrungsbericht Stockholm 2008/2009

 

Name: Stephanie Reißaus
Studiengang: Jura
Heimatuniversität: Universität Leipzig
Gastuniversität: Universität Stockholm
Aufenhaltszeitraum: Wintersemester 2008/Sommersemester 2009

 

Mein Erfahrungsbericht:

 

1.Die Stadt

Stockholm ist für mich definitiv eine der schönsten Städte weltweit. Die Stadt erstreckt sich über vierzehn Inseln, die durch 57 Brücken miteinander verbunden sind. Stockholm verfügt über unzählige Sehenswürdigkeiten, wunderschöne Parks und einen ganz besonderen Charme durch die Lage am Wasser. Besonders im Sommer wimmelt es dort von Touristen und Attraktionen. Wenn man die Zeit findet, sollte man unbedingt Skansen besuchen und eine Bootstour in den wunderschönen Schärengarten machen.


2.Sprache

An der Universität werden Sprachkurse für ausländische Studenten angeboten, die ich für sehr hilfreich halte. Diesen Kursen geht ein Placement-test voraus, der ermittelt, in welchen Kurs man kommt. Die Kurse gehen dann ein paar Monaten und enden jeweils mit einer Klausur. Im Alltag kommt man jedenfalls in Stockholm gut mit Englisch aus. Das schwedische Fernsehen ist größtenteils auf Englisch mit schwedischen Untertiteln, so dass viele Schweden fließend und auch gerne Englisch sprechen. Dennoch würde ich jedem empfehlen bereits in Deutschland einen Schwedischkurs zu machen, da man nicht überall in Schweden Englisch spricht und es zudem die eigene Integration fördert.

 

3.Die Uni

Die Universität von Stockholm befindet sich ca. 15 Minuten mit der U-Bahn von der Innenstadt entfernt in einem sehr begrünten Teil der Stadt. Sie hat einen richtigen Campus und viele kleine Cafés und Kioske. Es gibt dort allerdings keine Mensa und auch ansonsten ist es relativ preisintensiv, wenn man sich jeden Tag in der Uni verpflegen will. Mein Rat an dieser Stelle ist daher, sich immer schon die Verpflegung von zu Hause mitzunehmen. In der ersten Woche an der Uni findet eine orientation week statt, in der man den Campus gezeigt bekommt und alles über die Uni erfährt. Es werden auch typisch schwedische Spiele etc. angeboten. Diese Woche sollte man keinesfalls verpassen, da man in dieser Zeit schon erste Kontakte knüpft und Leute kennenlernt.

4.Kurse

Die Kurse für ausländische Studenten werden überwiegend in Englisch angeboten. Das Semester beginnt für alle ausländischen Jurastudenten mit dem obligatorischen Kurs „Introduction to Swedish Law“, welcher in die Grundlagen des schwedischen Rechts einführt und sehr hilfreich ist, um das eigene Rechtssystem besser zu verstehen. Im Rahmen dieses Kurses werden auch zahlreiche Ausflüge z.B. zum Parlament oder zur Handelskammer gemacht. Dieser Kurs endet mit einem Multiple Choice Test, bei dem man seine Notizen und Bücher verwenden kann. Zusätzlich muss ein essay geschrieben werden. Meine darauffolgenden Kurse

- Constitutional Law of the European Union
- Human Rights in a Global Perspective
- International Criminal Law
waren sehr viel anspruchsvoller und wurden z.T. von Praktikern z.B. von Richtern des ICTY, des ICTR und Mitarbeitern von Amnesty International gehalten. Man erhielt einen tiefen Einblick in die praktische Arbeit auf diesen Gebieten. Insgesamt hat man als Erasmus- Student 2-6 Stunden Vorlesung pro Woche, doch die meiste Arbeit ist die Nacharbeit zu Hause. Außerdem setzt sich in fast allen Fächern die Examensnote aus einem oder mehreren Seminararbeiten und Präsentationen in Arbeitsgruppen und einem schriftlichen Examen zusammen, die z.T. open book oder nur mit Gesetzestexten zu lösen sind. Dennoch ist dies alles machbar.

5.Betreuung

Als Erasmus-Student in Schweden wird man sehr gut betreut. Die Erasmus-Betreuer vor Ort sind sowohl per Telefon, als auch per Email und auch persönlich gut zu erreichen und bemühen sich, die Probleme der Studenten möglichst sofort zu lösen.

6.Unterkunft

Es gibt für Erasmus-Studenten verschiedene Unterbringungsmöglichkeiten in Stockholm. Ich habe in einem der vielen Wohnheime, in Lappkärrsberget- kurz Lappis- gewohnt. Dieses Wohnheim ist eine Art Dorf voller Studenten, das ca. 10 Minuten zu Fuß von der Uni entfernt ist. Es fährt jedoch auch ein Bus. Ich kann nur jedem empfehlen, nach Lappis zu ziehen. Man wohnt dort mit 11 anderen Studenten in einem Korridor und teilt sich eine Küche, hat jedoch sein eigenes Bad und eigene Dusche. Die Zimmer sind ca. 18 m² groß und die Miete pro Semester beträgt 15.000 SEK. In Lappis habe ich viele verschiedene Leute verschiedener Nationalitäten kennengelernt und es gab auch zahlreiche Korridorparties. Es ist die Möglichkeit seinen Horizont zu erweitern.


7.Finanzielles

Stockholm und Schweden allgemein ist teurer als Deutschland. Das gilt für normale Lebensmittel wie auch für die Tickets für den öffentlichen Nahverkehr, Reisen, Bücher für die Uni, Alkohol etc. Kurzum: für alles. Das Bus- und Bahnticket kostet für Studenten, die den Semesterbeitrag bezahlt haben ca. 1100 SEK. Die Bus- und Bahnanbindungen sind jedoch sehr gut ausgebaut und die Busse und Bahnen fahren auch regelmäßig und an den Wochenenden auch nachts. Ansonsten ist besonders der Alkohol in Schweden sehr teuer.

8.Aktivitäten


Schweden ist ein hervorragender Ausgangspunkt für verschiedene Reisen z.B. nach Oslo, Talinn, Riga und Helsinki. Viele dieser Reisen werden auch von der Studentenvereinigung angeboten und auf einem großen Partyboot unternommen. Diese Reisen sind sehr zu empfehlen um neue Leute kennenzulernen. Die Studentenvereinigung bietet auch zahlreiche Aktivitäten an, für die man sich einschreiben kann. Stockholm hat sehr schöne, aber teure Bars und Clubs auf Östermalm. Billiger und mehr in studentischer Hand hingegen sind die Kneipen auf Södermalm. Zudem finden jede Woche auf dem Campus verschiedene Veranstaltungen wie der Onsdagspub in Allhuset oder Parties in Gula Villan statt. Ich persönlich bin in diesem Jahr noch Volleyball spielen gewesen, was allerdings sehr viel teurer war als in Deutschland.


9.Fazit

Für mich war das Jahr in Stockholm mein schönstes Studienjahr. Es ist die optimale Möglichkeit viele verschiedene Studenten aller Nationalitäten zu treffen und seinen Horizont zu erweitern. Ich verstehe jetzt das deutsche Rechtssystem z.T. sehr viel besser. Die angebotenen Kurse sind sehr gut und die Lernatmosphäre ist entspannter. Es gibt viele Freizeitaktivitäten und Stockholm ist eine der schönsten Städte, die ich kenne. Ich kann diesen Aufenthalt nur jedem weiterempfehlen. Nutzt diese Chance, wenn sie sich euch bietet. Falls ihr noch Fragen habt, zögert nicht, mich zu fragen.

 

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