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Hier findest du nützliche Infos zu einem Auslandssemester oder Auslandspraktikum in Schweden.

 


Erfahrungsbericht Uppsala 2009/2010

 

Name: Oliver Teige
Studiengang: Politikwissenschaft/Geschichte
Heimatuniversität: Universität Greifswald
Gastuniversität: Universität Uppsala
Aufenhaltszeitraum: Wintersemester 2009/Sommersemester 2010

ERASMUS Studium

an der Uppsala Universitet

 

Von August 2009 bis Juni 2010 studierte ich im Rahmen meines Bachelor-Studiums(Politikwissenschaft / Geschichte) an der Universität Uppsala, Schweden. Das Historische Institut der Universität Greifswald hat eine Partnerschaftsabkommen mit dem Historiska Institutet in der Universtät Uppsala, welches dabei während des gesamten Aufenthalts als Ansprechpartner diente.

 

Inhalt

 

a) Vorbereitung

b) Anreise

c) Wohnen

d) Uppsala

e) Studieren

 

Vorbereitung

 

Wenn man sich zu einem Aufenthalt im Ausland entschließt sollte man mindestens ein Jahr vorher mit den Planungen beginnen. Das beginnt mit der Kontaktaufnahme mit dem jeweiligen Ansprechpartner in Deutschland. Danach werden alle benötigten Unterlagen für das Akademische Auslandsamt ausgefüllt und an die Universität in Uppsala geschickt. Zu den Vorbereitungen zählt auch die vorläufige Auswahl der zu belegenden Kurse. Aufgrund der Vielzahl an ausländischen Studenten in Uppsala besteht ein breites Feld an Kursen die in Englisch gehalten werden. Wer entsprechende Schwedisch-Kentnisse besitzt sollte natürlich Kurse auf Schwedisch belegen. Für fortgeschrittene Bachelor-Studenten (ab dem 4. Semester) ist es auch möglich bereits Master-Kurse (im Vorlesungsverzeichnis als "Advanced Level" bezeichnet) zu belegen. Dem Vorlesungsverzeichnis kann auch die entsprechenden Vorraussetzungen für das Belegen von Kursen entnehmen. Die Ausnahme, dass ERASMUS-Studenten auch Masterkurse belegen können ist dabei nicht verzeichnet. Im Zweifelsfalle sollte man einfach Kontakt mit dem Course Coordinator des entsprechenden Instituts aufnehmen. Vor der Abreise nach Uppsala bekommt man von der Universität ein Formular zugesendet auf dem man seine Präferenz für ein Wohnheim angeben muss. Obwohl es grundsätzlich möglich ist sich selbst eine Unterkunft zu suchen rate ich davon ab, da die Lage auf dem schwedischen Wohnungsmarkt katastrophal ist. Jedem Erasmus-Studenten steht allerdings ein Wohnheimzimmer zu – die Universität akzeptiert nur soviele Austauschstudenten wie es Wohnplätze zur Verfügung hat.

 

Anreise

 

Um nach Uppsala zu kommen empfiehlt es sich nach Stockholm/Arlanda zu fliegen. Arlanda Airport ist trotz des Namens näher an Uppsala gelegen als an Stockholm. Von Arlanda kommt man mit dem Bus (100 SEK) in 40 min, mit dem Zug (160 SEK) in 30 min nach Uppsala. Alternativ kann man nach Stockholm / Skavsta fliegen, Ziel von Billigfliegern wie RyanAir und EasyJet. Allerdings beträgt die Fahrtzeit von dort nach Uppsala rund 2,5 Stunden.

 

Wohnen

 

In Uppsala gibt es mehrere Wohnheimkomplexe. Je nach Wohnheim wohnt man mit 5-12 Studenten auf einem Korridor und teilt sich grundsätzlich eine Küche wobei man wiederum abhängig vom Wohnheim ein eigenes Bad hat oder sich Dusche / WC mit seinen Mitbewohnern teilt. Ich habe im Wohngebiet Flogsta gewohnt, ein Hochhauskomplex der ca. vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ist. Trotz dieser Entfernung ist die Universität (10 min) und die Stadtmitte (15 min) schnell mit dem Fahrrad oder Bus zu erreichen. Grundsätzlich sollte man überlegen sich ein Fahrrad anzuschaffen – Uppsala ist noch mehr eine Fahrradstadt als Greifswald. Allerdings sollte man auch in ein robustes Schloss investieren; die Diebstahlrate ist sehr hoch. Wenn man sich für Flogsta entscheidet sollte man etwas Kompromissbereitschaft mitbringen, dann kann man dort viel Spaß haben. In Flogsta gibt es 10 Hochhäuser á 7 Etagen. Auf jeder Etage befinden sich 2 Flure mit jeweils 12 Zimmern, einer Küche und einem "Wohnzimmer". Jedes Zimmer für Erasmusstudenten ist möbliert (Bett, Sessel, Schreibtisch, Nachttisch, Lampen, Bücherregal, Kleiderschrank) und besitzt ein eigenes Bad. Angestrebt ist dass sich jeder Flur jeweils zur Hälfte aus Schweden und Austauschstudenten zusammensetzt. Das hat den Vorteil dass man leichter Kontakt zu Schweden findet.

 

Uppsala

 

Uppsala ist mit rund 200.000 Einwohner für deutsche Verhältnisse recht klein, aber die viert-größte Stadt Schwedens. Da allerdings 35.000 Studenten an der Universtität studieren, ist die Stadt sehr vom Unileben geprägt; nicht zuletzt durch die traditionellen Studentenverbindungen (Nationen). Durch die schnelle Anbindung an den Airport Stockholm-Arlanda ist man schnell in ganz Europa und mit dem Zug ist man in vierzig Minuten in Stockholm (Ticket: 75 SEK), so dass man öfter einen Tagestrip in die Hauptstadt unternehmen kann. Hauptattraktionen von Uppsala sind das Schloss, die alte Universitätsbibliothek Carolina Rediviva und der Dom, welcher der größte in Skandinavien ist. Eines der größten Feste in Uppsala ist Valborg, welches am 30. April gefeiert wird. Bei dieser Feier ist die ganze Stadt ab morgens um sieben Uhr auf den Beinen, angefangen wird mit einem Sektfrühstück, danach wird das traditionelle Bootrennen auf dem Fyris-Fluss angeschaut. Dann wird der traditionelle Sill-Lunch in einem der vielen Parks eingenommen. Der Höhepunkt des Tages ist die Mösspåtagning. Dabei versammeln sich alle Studenten auf dem Hügel vor der Carolina Rediviva und warten bis der Rektor der Universität vom Balkon mit seiner Studentmössa (Studentenkappe) winkt und somit „offiziell“ den Frühling eröffnet. Danach laufen die Studenten den Hügel hinunter zu ihren jeweiligen Nationen in denen dann die „Champagnermarathons“ stattfinden.

 

Studieren

 

Das Studium in Uppsala / in Schweden läuft etwas anders ab als man es von Deutschland gewöhnt ist. Das beginnt damit, dass das akademische Jahr in ein Frühlings- und ein Herbstsemester unterteilt ist, welche jeweils im Januar, resp. August beginnen. Auch sind die Semester an sich anders strukturiert. Pro Semester wählt man in der Regel vier Kurse, die jeweils 7,5 ECTS Creditpoints Workload beinhalten. Man besucht dann für gewöhnlich 3 Wochen lang Vorlesungen und Seminare um dann in der 4. Woche eine Hausarbeit oder Klausur zu schreiben. Im Gegensatz zu Deutschland liegt der Schwerpunkt (zumindest bei Geschichte und Politikwissenschaft) mehr auf dem Selbststudium, d.h. es müssen in der Regel eine Menge Texte gelesen werden, die dann in den Seminaren diskutiert werden. Die Bibliotheken sind dementsprechend auch exzellent ausgestattet, wobei man sich auch hier darauf einstellen muss, das ein oder andere Lehrbuch zu kaufen was bei den Buchpreisen in Schweden zu der ein oder anderen bösen Überraschung führen kann. Allerdings bietet das Studentkår (ähnlich dem deutschen AStA) eine Bücherbörse für gebrauchte Bücher an und die einzelnen Nationen haben ebenso eigene Bibliotheken mit einem recht großen Bestand. Insgesamt ist die Lehre ausgezeichnet, insbesondere was das Lehrer-Studenten-Verhältnis angeht. Da man als Erasmusstudent gewöhnlich die Kurse für Austauschstudenten wählt, sind die Klassen meist nie größer als 20 Personen und bei größeres Kursen werden für Seminare die Gruppen geteilt. Die Dozenten sind für gewöhnlich sehr zugänglich und hilfsbereit, so dass man sich problemlos per eMail mit ihnen in Verbindung setzen kann bzw. auch oft ohne Anmeldung und „Sprechstundenzeit“ bei ihnen im Büro vorbeischauen kann. 

 

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