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Hier findest du nützliche Infos zu einem Auslandssemester oder Auslandspraktikum in Schweden.

 


Erfahrungsberichte, Skövde

Gastochschule Skövde
Heimathochschule Universität Rostock
Studiengang BWL
Zeitraum des Auslandssemesters August 2006 - Januar 2007

Erfahrungsbericht zum Auslandsemester in Schweden

 

Högskolan i Skövde August 2006 bis Januar 2007

 

Viele von meinen Freunden fragten mich vor meine Abreise warum ich gerade Schweden gewählt hatte, ich spräche doch gar nicht Schwedisch und es ist von Rostock ja auch nur ein Katzensprung hieß es immer. Aber Skandinavien hatte mich schon immer interessiert die Menschen und die Landschaft worüber man in all den Geschichten gehört hatte usw.. Natürlich viel meine Wahl auch auf Schweden (Skövde) weil es ein breites Spektrum an Kursen in Englisch angeboten wurde und nahezu jeder Schwede perfekt diese Sprache spricht und man darf nicht vergessen, dass das schwedische Bildungssystem zu den besten in Europa gehört.

 

Bewerbung

 

Die Bewerbung für ein Auslandstudium an einer Hochschule über das Sokrates-Erasmus Programm ist relativ unkompliziert im Prinzip muss man nur rechtzeitig( bei mir haben 5 Monate gereicht, für begehrte Plätze empfehle ich 1 Jahr vorher) bei dem für die jeweilige Fakultät verantwortlichen Erasmus-Koordinator sein um einen freien Platz an einer der Partnerhochschulen zu ergattern. Hat man diesen, hilft einem der Koordinator bei der Beantragung der Bewerbungsunterlagen für die jeweilige Hochschule, im besten Fall hat er diese sogar schon da. Für die Bewerbung in Skövde braucht man folgende Unterlagen (April 2006):

- Application for Exchange students

- Passbild

- Transcript of Records (bereits erbrachte Leistungen an der Heimathochschule)

- Financial Statement (das man finanziell abgesichert ist, hier reicht entweder die Unterschrift der Eltern oder des Bafögamtes)

- Ein Nachweis über ausreichend Englisch Kenntnisse (welches mit Vorlage des Abiturzeugnis und einem kurzen Gespräch auf Englisch im Sprachenamt erledigt sein sollte)

Da man bei der Bewerbung auch schon die Kurse mit angeben muss, welche man an der Universität belegen möchte ist es ratsam sich das Kursangebot vorher anzuschauen und nach Absprache mit den entsprechenden Professoren zwecks späterer Anerkennung an der Heimathochschule auszuwählen, es ist aber auch kein Problem die gewählten Kurse vor Ort an der Hochschule wieder zu ändern/tauschen. (Kurspläne sind zu finden unter www.his.se) Nachdem die Bewerbung abgeschickt ist, wird man über alle weiteren Schritte informiert. Sobald man angenommen ist, bekommt man ein Informationspaket von der Hochschule zugesandt, wo alle weiteren Schritte genau erklärt sind. Am Anfang ist es etwas Laufarbeit von Büro zu Büro, man sollte also für all diese Dinge schon etwas zeit einplanen, vor allem das Transcript of Records hat bei mir einige Zeit in Anspruch genommen und Nerven gekostet.

 

Unterkunft

 

Wenn man von der Högskolan aufgenommen wurde, muss man unter anderem auch seine gewünschte Unterkunft angeben, hier hat man 4 Wahlmöglichkeiten:

- Xenia

- Hasslum

- Brunnsbo

- Södra Rud

Über die beiden letzten kann ich leider nicht viel sagen, da ich nie dort gewesen bin. Nur soviel: es sind die billigeren Varianten allerdings empfehle ich, sie nur zu wählen wenn man mit dem Auto nach Skövde kommt, da ansonsten wieder kosten für den Bus usw. anfallen und es auch sehr nervig ist vor allem im Winter ständig mit dem Bus zu fahren. Naja und Partys sind dort auch eher selten gewesen. Xenia ist die teuerste Variante aber meiner Meinung nach auch die beste, es sind nur 500m zum Campus und es am dichtesten zur Innenstadt und den Einkaufsmöglichkeiten. In dem ehemaligen Hotel leben ca. 90 Austauschstudenten es ist also ziemlich international, allerdings leben hier keine schwedischen Studenten, somit ist die Standardsprache Englisch. Die Zimmer (ca. 18m²) sind alle ausreichend mit Möbel ausgestattet(Schreibtisch, Stuhl, Bett, Sessel usw.) und wurden sogar während meines Aufenthaltes mit neuen Möbeln ausgestattet. Jeder hat sein eigenes Bad, es gibt einen Gemeinschaftsraum mit TV, eine Gemeinschaftsküche und einen Waschraum auf jeder Etage, der auch während meiner Zeit in Skövde mit neuen Geräten ausgestattet wurde. Bei 15 Austauschstudenten pro Stockwerk ist Highlife vorprogrammiert, also Langeweile ist dort ein Fremdwort!! Nicht zu vergessen unser Basement, hier werden viele Partys gefeiert, man hat aber auch die Möglichkeit einfach nur gemütlich zusammen zu sitzen oder Tischtennis zu spielen. (Xenia - mein Tip) Hasslum liegt etwas weiter weg vom Campus, ich schätze es sind ca. 2km. In diesem Wohnheim leben ca.40 Exchange Students, auch hier war alles multikulti. Die Zimmer fand ich allerdings nicht so gut wie im Xenia, vor allem weil viele WC und Dusche auf dem Flur haben. Zwei Vorteile hat es aber: das WLan ist in der Miete enthalten und es gibt einen Fußballplatz direkt neben der Anlage.

 

Vorbereitung

 

Ich habe einen Sprachkurs in Schwedisch belegt, bevor ich nach Schweden gegangen bin, dies ist zwar keine Vorraussetzung aber ich fand es ganz lustig und hilfreich sich etwas mit den Schweden in deren Muttersprache zu Unterhalten.(in Supermärkten war dies auch sehr hilfreich, denn die Lebensmittelbezeichnungen sind natürlich alle auf schwedisch) Hat man die Zeit nicht, einen Kurs an seiner Uni in Deutschland zu machen, kann man auch Sprachkurse an der Uni in Skövde gelegen. Für die Einreise nach Schweden reicht der Personalausweis mit mind. 6  monatiger Restgültigkeit. Ich empfehle aber den Reisepass trotzdem noch mit zunehmen, falls man mal den Personalausweis verliert. (ist passiert!!)

Zwecks Finanzen würde ich nicht ein Konto bei eine schwedischen Bank eröffnen außer man will sich den Vorgang im Ausland mal angucken. Ich bin relativ gut mit der DKB gefahren. Man kann mit der DKB Visakarte an jedem Geldautomaten in Skövde und im übrigen Schweden(sogar Kiruna/Lappland) kostenlos Geld abheben. Nicht vergessen  Auslandskrankenversicherung und für die, die mit Auto fahren werden ADAC+, denn mit dem Auto in Schweden liegen zu bleiben kann teuer werden.

 

Anreise

 

Ich bin von Rostock aus mit dem Auto nach Skövde gefahren, hier hat man 2 Möglichkeiten:

1. von Rostock direkt nach Trelleborg (Schweden) und dann über diverse Autobahnen nach Skövde

2. von Rostock nach Gedser (Dänemark) dann bisschen durch DK und über die Öresundbrücke bei Kopenhagen nach Schweden und weiter nach Skövde  

Ich bin beide Strecken gefahren und sie nehmen sich beide preislich nicht viel, die 2. ist aber

etwas schneller, da man nicht 6h auf einer Fähre verbringt, ich würde also die 2. bevorzugen.

Mit dem Flugzeug kann man mit Ryanair relativ günstig von Lübeck aus nach Skavsta fliegen, ein Flugplatz südlich von Stockholm. Von hieraus nimmt man denn den Zug nach Skövde. (Tickets am besten im Voraus buchen bei www.sj.se, auf Studentenrabatt achten!!) In Skövde selbst ist in den Anreisetagen ein PickUp Service am Bahnhof eingerichtet, wo ihr euren Schlüssel für das Zimmer bekommt und nach Wunsch auch zu eurer Unterkunft gebracht werdet. Also keine Sorgen machen, es ist alles mega gut organisiert. Des Weiteren hat man auch eine Hostperson zugeteilt bekommen, euern so genannten „Buddy“, welcher in der Regel ein schwedischer Student ist. Dieser wird zu noch vor euren Aufbruch nach Schweden mit euch in Verbindung setzen um eventuelle Fragen im Vorfeld zu klären. Euer Buddy ist dann auch für den gesamten Aufenthalt in Schweden für euch zuständig. Man kann natürlich Glück und Pech haben, aber die meisten sind sehr nett und hilfsbereit und man unternimmt viel zusammen.

 

Skövde

 

Skövde ist eine kleine Stadt in der Region Västagötland, ich sag immer wenn mich jemand nach der Lage fragt:“ zwischen den beiden großen Seen, Vänern und Vättern“ Die Landschaft bietet hier viele Möglichkeiten für Ausflüge. Da man relativ zentral liegt kann man auch mit dem Zug günstig und schnell nach Stockholm (350km) oder Göteborg (180km) fahren. Zwei wirklich sehenswerte Städte. Skövde hat ca. 50000 Einwohner, wovon ungefähr 8000 Studenten sind. Ich will euch gar nicht soviel über Skövde erzählen, da es viel interessanter ist diese kleine nette Stadt selbst zu entdecken. Es gibt einige nette Kaffees in der Innenstadt und das Commerce wo man gut einkaufen gehen kann. Tip: für den Einkauf von Lebensmitteln in den Lidl in Skövde fahren, ist billiger als die anderen Lebensmittelgeschäfte.

 

Die Högskolan

 

Die Hochschule wurde 1977 gegründet, es studieren an ihr ungefähr 8300 Studenten und es gibt ein großes Angebot an Kursen. Die Uni ist sehr neu eingerichtet, überall gibt es Sitzgelegenheiten und Computer, weiterhin gibt es viele Grünflächen auf dem Campus. Jedes Gebäude hat kleine Küchen die mit Mikrowellen, Snackautomaten usw. ausgestattet sind, so dass man sich sein essen selbst machen kann. Denn das Essen ist in der Mensa sehr teuer und auch meines Empfindens nach nicht das Beste. Die Atmosphäre zwischen den Professoren und den Studenten ist sehr angenehm, das dutzen wird bevorzugt was einen lockeren Umgang mit sich führt. Die Kurse haben immer eine Überschaubare Anzahl an Studenten, so dass der Prof. sich um jeden Teilnehmer persönlich kümmern kann, was ich in Rostock sehr vermisse. Die Zahl liegt so zwischen 25-60 Teilnehmern pro Kurs. Es wird sehr viel wert auf die Anwendung und praktischen Bezug gelegt. Man muss Assignments anfertigen und Vorträge halten, was sehr

zur Verbesserung der Englisch Fähigkeiten beiträgt. Der Schwierigkeitsgrad und die Anforderungen der Kurse liegen nicht so hoch wie an deutschen Universitäten.

 

Freizeit

 

Das kleine Skövde bietet einem viele Möglichkeiten seine Freizeit zu gestalten. Ob Handball,

Fußball oder Icehockey es sind alle Sportarten vertreten. Weiter gib es noch 3 Gyms, ein Kino, Kaffees und nie zu vergessen die wunderschöne schwedische Landschaft. Die Exchange Students werden während ihres gesamten Aufenthaltes von dem IC betreut, dem International Committee. (http://ic.ww4u.de/) Die ist eine Gruppe von schwedischen Studenten und Studentinnen die sich um Aktivitäten in den ersten Wochen, wie Spiele zum Kennen lernen, Informationsveranstaltungen usw. kümmern. Des Weiteren organisieren sie Reisen in Schweden um das Land und Skandinavien besser kennen zu lernen. Unter anderem war ich mit dem IC in Göteborg, Stockholm, Helsinki und das absolute Highlight: Lappland/Kiruna! Es waren alles sehr schöne Ausflüge und die Guys vom IC haben sich wirklich das ganze Semester mühe gegeben. Zum Beispiel mit der Organisation von insgesamt 3 großen Dinnern, dem Welcome- , dem International- , und dem Farewell Dinner. Ich empfehle jedem bei alle Aktivitäten des IC mit zumachen denn es ist neben dem besseren Kennen lernen der Austauschstudent auch eine Möglichkeit den schwedischen Studenten näher zu kommen. Des Weiteren hat der Hochschulsport der Universität Skövde ein gutes Angebot an Sportarten: wie Volleyball, Fussball, Aerobic, Golf, Mountain Biking usw. Ich selber habe Fussball und Volleyball gespielt, zusammen mit schwedischen Studenten welches immer eine lustige Angelegenheit war. Das Nachtleben ist, obwohl Skövde eine sehr kleine Stadt ist, sehr Abwechslungsreich. Neben dem Studentenclub Boulognar direkt am Boulognerpark wo nur Studenten Eintritt haben, gibt es in der Stadt noch 2 Clubs, das Bogrens und das Vatra. Beide kann ich wärmsten ans Herz legen. Man findet des Weiteren ein Dutzend netter Bars quer durch die Stadt verteilt, wobei mein persönlicher Favorit die Voda Lounge & Coffeebar war, direkt gegenüber vom Vatra.

 

Fazit

 

5 Monate Schweden war eine der schönsten Erfahrungen, die ich bis jetzt gemacht habe. Es hat mich Neugierig und Offen für mehr Internationale Erfahrung gemacht. Ich möchte diese Zeit nicht missen, denn ich hab viele neue Freunde aus aller Welt gewonnen. Auch persönlich hat mich Schweden um einiges weiter gebracht!! ((verpasst nicht Kiruna ))

 

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