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Hier findest du nützliche Infos zu einem Auslandssemester oder Auslandspraktikum in Schweden.

 


Erfahrungsberichte, Skövde

Gastochschule Umeå
Heimathochschule Universität Rostock
Studiengang VWL
Zeitraum des Auslandssemesters August 2007 - Januar 2008

Daniel Eggert 20.01.2008

 

Erfahrungsbericht Umeå August 2007 – Januar 2008

 

Wer sich für ein Auslandssemester entscheidet, hat oft die Qual der Wahl: An welcher Uni soll ich studieren? Welche Kurse soll ich dort belegen? In welchem Viertel sollte meine Studentenwohnung liegen? Muss ich vorher einen Schwedisch-Kurs besuchen? Wer sich für Umeå entscheidet, hat auf jeden Fall schon mal eine gute Wahl getroffen.

 

Bevor ich zu meinem eigentlichen Aufenthalt in Umeå komme, möchte ich ein paar Hinweise zur Vorbereitung auf Umeå geben. Zuerst einmal: fangt früh mit der Planung, Bewerbung und dem Sammeln von Unterschriften für die Formulare an, da dieses sehr Zeitaufwendig sein kann. Und je früher ihr euer (Flug-) Ticket buchen könnt, desto günstiger kommt es euch auch. Bei der Wahl der Kurse für das Learning-Agreement solltet ihr im Hinterkopf haben, dass viele Kurse nicht im englischen Kurskatalog zu finden sind (z.B. Schwedisch für internationale Studenten) und/oder nur auf Wunsch in Englisch abgehalten werden. Daher einfach mal eine Email an Helena Gradin oder an den Advisor des speziellen Departments schicken. Flüge nach Umeå gehen in der Regel von Stockholm (Arlanda) aus, die Fluggesellschaften sind Malmö Aviation, FlyNordic und SAS. Das heißt, zuerst nach Stockholm fliegen und dann umsteigen. Als Alternative kann man von Stockholm auch den Zug nach Umeå nehmen, was aber per Nachtzug um die 10 Stunden dauert und nicht sehr viel billiger als ein Flugticket ist. Vom Airport kommt ihr dann am besten per Taxi (ca. 120-150 SEK) zum International Office der Universität, wo ihr euch dann eure Zimmerschlüssel abholen könnt.

 

Umeå: Mit etwas über 100.000 Einwohner, davon mehr als 25.000 Studenten, ist Umeå eine typische Studentenstadt. Leute aus der eigenen Altersgruppe zu finden, ist daher ziemlich leicht. Auf Grund der nördlichen Lage sollte man für das Wintersemester einen warmen Parker einpacken und sich in mehrere Schichten kleiden, ein wasserdichter Windbreaker für Herbst und Frühling ist auch zu empfehlen. Die Hochschule dort besteht aus der Fachhochschule Umeå Business School und der normalen Umeå Universität, die Gebäude gehen aber fließend ineinander über. Zum Winter und der nördlichen Lage sei hier erwähnt, dass es am kürzesten Wintertag nur ungefähr 4 Stunden Sonnenschein gibt, von 9:30 bis 13:30Uhr. Ist aber halb so schlimm, da auf Grund des Schnees alles ziemlich hell erscheint und viele soziale Aktivitäten, sprich Parties, von der Universität organisiert werden und daher bei mir gar keine trübselige Stimmung aufkommen konnte.

 

Wichtig: Wenn ihr euch für eine Wohnung über das International Office entscheidet (was zu empfehlen ist), solltet ihr am Besten eine in Ålidhem (also Histori-, Fisik-, Stipendi- oder Pedagoggränd) wählen, da dies das lebhafteste und größte Studentenviertel ist und alles gut zu erreichen ist. À propos Fußweg: ihr solltet euch unbedingt so früh wie möglich dort nach einem Fahrrad umgucken. Schule und Stadtzentrum sind gut mit dem Fahrrad zu erreichen, andernfalls sind lange Fußmärsche und das Kaufen von Bustickets auf der Tagesordnung. Nach der Orientierungswoche sind Fahrräder normalerweise sehr rar und daher teurer. Also am besten so früh wie möglich umschauen, Möglichkeiten findet ihr im Student Handbook oder ihr geht auf www.blocket.se -> västerbotten und gebt „cykel“ ein. Eine andere empfehlenswerte Seite ist www.hitta.se, eine gute Online Karte um Straßen und Orte in Umeå zu finden.

 

Soziales: Die Betreuung durch die Umeå Universität ist sehr gut, es wird euch kaum Langeweile aufkommen. Ihr könnt am Mentorgruppenprogramm mitmachen, was sehr zu empfehlen ist. Dabei werden Gruppen gebildet, die aus schwedischen und internationalen Studenten bestehen und dann im kleinen Kreis etwas zusammen organisieren, z.B. Parties, BBQs oder Filmabende. Darüber hinaus trifft man in Umeå auch ziemlich viele deutsche Studenten, da der Hauptanteil der Erasmusstudenten in Umeå aus Deutschland kommt (über 100 von ca. 500 Studenten.) Zu empfehlen sind auch die Schwedischkurse, obwohl man in Schweden auch sehr gut nur mit englisch zurecht kommt. Neben den Mentorgruppen wurden auch vom International Office viele Dinge organisiert und Ausflüge wie Whale Watching oder Hiking-Touren angeboten. Und für die Leute, die dann noch nicht genug haben, gibt es noch eine ganze Fülle an Privatparties im drastisch erhöhten Bekanntenkreis. (Man lernt unglaublich viele Leute kennen.)

 

Zur Wohnung: Man teilt sich normalerweise eine Küche und ein Wohnzimmer mit einem Korridor in dem ca. 10 Leute wohnen. Dabei sind in der Regel nur ein bis zwei Studenten aus dem Erasmus-Programm, damit man sich möglichst gut in die schwedische Kultur eingliedert. Wer darüber hinaus noch mehr Schweden kennen lernen möchte, dem sei die Arbeit in einem Studentenclub ans Herz gelegt. Ihr kriegt zwar nur Trinkgelder, keinen Lohn, aber dafür einige Vergünstigungen und werdet zu Angestelltenpartys / Sittnings eingeladen und lernt viele Leute kennen. (Sittning = Dinner mit schwedischen Trinkliedern)

 

Uni: Ein Semester wird normalerweise in 4 Quartale eingeteilt, wobei man in jedem Quartal im Durchschnitt 7.5 ECTS Punkte belegen sollte. Die Kurse laufen also nicht parallel, sondern hintereinander ab. Die Schwedisch-Sprachkurse verlangen nur 50% eurer Zeit und gehen dafür über 2 Quartale, so dass man normalerweise Schwedisch I und II ohne Probleme in einem Semester belegen kann. Oft ist jedoch bei den anderen Kursen Selbststudium gefragt und die Prüfungen sind nicht gerade einfach. Dafür habt ihr aber keinen Zeitdruck während der Prüfung, 6 Stunden lange Prüfungen sind keine Seltenheit, wobei man schon nach 3 Stunden einfach mit allen Aufgaben fertig sein kann. Erwähnenswert ist darüber hinaus die besondere Beziehung der Professoren zu den

 

Studenten: man duzt sich untereinander und kriegt auch mal von den Profs in der Vorlesung Snus angeboten. (Snus = Tabak den man sich unter die Oberlippe schiebt und als Zigarettenersatz sehr beliebt in Schweden ist). Kaffeepausen (Fika) sind ein fester Bestandteil der schwedischen Kultur und gibt es an der Uni in der Regel alle 45 Minuten, wobei man dann 15 Minuten Zeit hat mit den Kommilitonen und dem Professor bei einer Tasse Kaffee zu schnacken, bevor es mit dem Lernstoff weitergeht. Sonstiges: Zum „nach Hause telefonieren“ sei hier auf Skype oder ähnliche Programme verwiesen, da Festnetz in Schweden nicht allzu üblich ist. Für lokale Gespräche sollte man sich eine Handykarte besorgen. Sehr gut eignet sich dafür Halebob, da man zu anderen Halebob-Usern umsonst telefonieren kann. Darüber hinaus sind die Gebühren rund ums Handy niedriger als in Deutschland, so dass man auch mal per Handy kurz nach D. anrufen kann. Die Lebensmittelpreise sind dafür leicht höher, aber wenn ihr auf Discount Angebote wie Produkte von Euroshopper im ICA achtet und im ICA MAXI Rabatte wie 2,5Kilo Pasta zum Preis von 2 Kilo in Anspruch nehmt, kommt man fast so günstig wie hier in Deutschland bei weg. Zum Abschluss noch ein kleiner Fakt: Umeå hat die geringsten Niederschlagswerte in ganz Schweden und somit habt ihr auch fast immer gutes Wetter und einen blauen Himmel. Viel Spaß in Schweden!!!  

 

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