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Erfahrungsberichte, Göteborg

Erfahrungsbericht Wintersemester 2005 - Studium der Rechtswissenschaften

Studentischer Erfahrungsbericht des SOKRATES/ERASMUSAufenthaltes an der School of Business, Economics and Law; Göteborg University

 

Name: N. Sterley
Studienfach: Rechtswissenschaften
Gasthochschule: School of Business, Economics and Law Göteborg
Heimathochschule: Universität Rostock
Auslandsaufenthalt: 08.08.2005-18.01.2006
 

I. Vorstellung des Gastlandes und Göteborg

 

Ich war noch nie zuvor in Schweden oder Skandinavien gewesen und wusste daher nicht, was mich erwartet. Doch schon an meinem ersten Tag in Göteborg und Schweden war ich mehr als angenehm überrascht. Die schwedische Landschaft bietet alles was man sich vorstellt: wunderschön gelegene Seen, das Meer mit den vielen kleinen Inseln, weite Felder aber auch Gebirge. Das Klima in Göteborg ist mit dem in Norddeutschland vergleichbar. Die Menschen sind unglaublich nett und hilfsbereit, offen und modern. Von Vorteil ist, dass wirklich alle Schweden perfektes Englisch sprechen. Man erntet allerdings auch ein großes Lob, wenn man es zumindest auf Schwedisch versucht. Die Schweden haben absolut keine Berührungsängste im Hinblick auf anderen Nationen und Kulturen. Göteborg ist mit ca. 500.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Schwedens. Die Hafenstadt hat ein großes Kulturangebot und neben vielen schönen Cafés und Restaurants ein sehr gutes Nachtleben zu bieten. Shoppingfans kommen hier aufgrund der Anzahl der Läden auf ihre Kosten. Im Fussballstadion Ullevi und dem Skandinavium werden viele Konzerte, Sportevents und viele andere Veranstaltungen organisiert und auch Skandinaviens größter Freizeitpark Liseberg ist einen Besuch wert; sehr zu empfehlen ist der dortige Weihnachtsmarkt.

 

II. Universität und Studium

 

Die juristische Fakultät der Göteborg Universität ist an der Handelshögskolan („Handels“) untergebracht, einem modernen Gebäudekomplex mit besten Studienvoraussetzungen. Bei den Einführungsveranstaltungen werden die Göteborg Universität, die „Handels“, die Bibliothek und das Studiensystem gezeigt und erklärt. Diese Veranstaltungen und das „Student-Buddy-Programm“, bei dem schwedische Studenten jeweils eine Gruppe von Erasmusstudenten betreuen und verschiedene Aktionen unternehmen, sollte man besuchen, da sie Gelegenheit bieten andere Mitstudenten kennenzulernen und den Anschluss erleichtern. Organisiert wird dies vor allem von dem an der „Handels“ ansässigen International Office und fungiert als Ansprechpartner in sämtlichen Angelegenheiten. Alles in allem werden die Erasmusstudenten sehr freundlich aufgenommen und während des gesamten Aufenthaltes bestens umsorgt. Das Studium der Rechtswissenschaften unterscheidet sich wesentlich von dem unseren. Zum einen wird das Semester in 2 Hälften, in sog. „quarters“, aufgeteilt. Im Verlauf der Einführungsveranstaltungen werden diverse Kurse, die aus kleineren Gruppen bestehen, angeboten, in die man sich nach dem ECTS-System einschreibt. Zumeist kann man pro Quarter nur einen englischsprachigen Kurs wählen. Zum anderen wird in Schweden großen Wert auf Gruppenarbeiten und Fallpräsentationen gelegt und man ist durch ständige Falllösungen, welche meist in die Benotung eingehen, gezwungen, während des laufenden Quarters mitzulernen. In Autuum 1 besuchte ich den Kurs „IP Law and Management“. Der Stoff ist auf sehr hohem Niveau verbunden mit schweren Abschlussprüfungen, extrem arbeitsaufwendig und daher Erasmusstudenten abzuraten. In Autuum 2 besuchte ich den Kurs „Maritime and Transport Law“. Dieser Kurs bestand aus Vorlesungen und Falllösungen. Er ist nicht sehr schwer und hat durch die Gruppenarbeiten und dem Besuch bei der „Stena Line“ letztlich sogar Spaß gemacht. Zudem besuchte ich in dem Semester den Schwedischkurs für Anfänger. Es wurde noch ein weiterer Kurs angeboten, für welchen aber Vorkenntnisse in einem Umfang von ca. 200 Stunden verlangt wurden.

 

III. Wohnen

 

Als Unterkünfte werden von der Gasthochschule verschiedene Möglichkeiten angeboten. Neben einigen kleineren und dezentralen Wohnheimen sind die begehrtesten Olofshöjd und Helmutsrogatan. Ich selbst hatte eine 25 m² Wohnung in Helmutsrogatan, einem 3 Jahre alten Wohnkomplex, bestehend aus einem bis auf Küchenutensilien komplett ausgestatteten Zimmer, Bad und Küchenzeile. Eine große Gemeinschaftsküche mit Balkon und hervorragende Waschmöglichkeiten befinden sich jeweils auf dem Gang. Die Straßenbahnhaltestelle ist unmittelbar auf der anderen Straßenseite und der nächste Supermarkt ist ca. 5 Gehminuten entfernt. Sowohl Olofshöjd als auch Helmutsrogatan sind sehr zentral gelegen, 15-20 Minuten von der „Avenyn“, Göteborgs Einkaufs- und Nachtclubstraße, und ca. 30 Minuten von der Handelshögskolan entfernt. Da ich selbst begeistert von Helmutsrogatan war, kann ich jedem raten, sich dafür zu entscheiden. Bei rechtzeitiger Absendung der Bewerbung sollte es auch kein Problem sein, eine Wohnung in dem begehrten Wohnheim zu bekommen.

 

IV. Freizeit und Erasmusleben

 

Göteborg hat eine Menge zu bieten. Um sich einen Überblick über die Stadt zu verschaffen, sind besonders die Masthuggskyrkan (eine hochgelegene Kirche mit wunderschönem Ausblick) und der Keillers Park zu empfehlen. Neben dem großen kulturellen Angebot ist Göteborgs skärgarden, dass sind die vielen kleinen Inseln vor Göteborg mit den typischschwedischen Dörfern, einen Besuch wert. Innerhalb Göteborgs und im Umkreis liegen eine Vielzahl von Seen zum Baden und Joggen. In der Nähe von Helmutsrogatan ist zum Beispiel der Delsjö zu finden und nur 10 Gehminuten entfernt befindet sich das für Studenten sehr preiswerte Fitnessstudio „Fysiken“. Die Lebenshaltungskosten wie beispielsweise das Wohnen sind relativ hoch; jedoch sind die Preise für normale Lebensmittel nur unwesentlich teurer als in Deutschland. Der Alkohol

hingegen ist in Schweden extrem teuer und sollte daher aus Deutschland mitgebracht werden. Sehr zu empfehlen ist die Anschaffung einer Prepaid-Karte für Handy´s und da alle Zimmer mit sehr gutem Internetzugang ausgestattet sind, ist auf jeden Fall der Computer mitzubringen. Des Weiteren sollte die Gelegenheit genutzt werden, das Land zu bereisen. Oslo ist lediglich 300 km entfernt, in Stockholm ist man dank eines Billigfliegers innerhalb einer Stunde und Kopenhagen ist auch ohne Auto sehr gut zu erreichen. Einmalig ist ein Trip in die nördlichste Stadt Schwedens Kiruna. Alles in allem ist das Erasmussemester viel zu schnell vorbeigegangen, hat viele Freundschaften und eine Menge Erfahrungen gebracht und mir sehr sehr gut gefallen. Die Entscheidung nach Göteborg zu gehen, war die Richtige und die schöne Zeit dort für mich unvergesslich. Göteborg ist als Erasmusstadt wirklich zu empfehlen.

 

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