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Erfahrungsberichte, Göteborg

Erfahrungsbericht Wintersemester 2008/2009 - Studium der Politikwissenschaften

Erfahrungsbericht zum Wintersemester 2008/2009 in Göteborg, Schweden

 

Studium der Politikwissenschaft (B.A.)

 

Name: Tim Bagner
Email: berlin_geezer (at) gmx.de
Studienfach: Politikwissenschaften an der Universität Greifswald
Gasthochschule: Göteborgs Universitet
Aufenthalt: Wintersemester 2008/2009
 
 

Einführung

 

Ich denke, es steht außer Frage, dass prinzipiell jedes europäische Land einen Besuch oder ein längerer Aufenthalt wert ist. Dennoch ist für mich persönlich Schweden ein ganz besonderer Fall. Seit meiner Kindheit bin ich gerne zu Gast in Skandinavien und berausche mich jedes Mal an der Natur, den Menschen und der Kultur. Darüber hinaus ist es für Deutsche nicht allzu schwer sich schnell in Schweden zu Recht zu finden, da die Sprache große Ähnlichkeiten mit der deutschen hat. Auch wenn einige Schweden sehr zurückhaltend sind und man sich natürlich auch oft mit anderen Deutschen unterhält, den schwedische Flair erlebt man in jeden Fall. Man fühlt sich sehr schnell heimisch und kann die Zeit wirklich genießen.

 

Vorab / Organisation

 

Das liegt zum Großteil auch an der guten Organisation. Ständig werden Partys, Ausflüge, Sprachtandems und andere kulturelle Veranstaltungen organisiert. Auch unter studentischen Gesichtspunkten gibt es wenig zu meckern. Ab und zu ist manchmal nicht klar, wer welche Kompetenzen hat und verbringt mitunter viel Zeit mit Menschensuche, aber im Normalfall gibt es für jedes Problem eine Lösung. Die beiden Hauptverantwortlichen im Büro für Austauschstudenten helfen immer, und zwar zeitnah. Dennoch sollte man vorab auf jeden Fall mit seinem Institut den Kontakt suchen und sich vorab über mögliche Kurse und Veranstaltungen informieren. Für die persönlichen Belange empfiehlt es sich eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen wobei man dafür dann eine internationale Krankenversicherungskarte. Diese ist auch notwendig, um ein Aufenthaltsberechtigung zu beantragen. Diese wird notwendig, wenn man länger als 3 Monate in Schweden bleiben möchte.

 

Die Stadt – Göteborg

 

Nun, ich war ja im Wintersemester dort und natürlich ist es im Winter kalt und relativ schnell dunkel. Dennoch muss ich sagen, dass Göteborg es einem leicht macht auch den Winter toll zu finden. Ab Anfang Dezember war fast di gesamte Stadt beleuchtet und überall waren Lichter, Schwippbögen, Leuchtsterne usw. Die Innenstadt wird romantisch und macht Riesenspaß einfach nur durch die Straßen zu laufen. Darüber hinaus verwandelt sich Liseberg (der größte Vergnügungspark Skandinaviens) in ein großen Weihnachtsmarkt mit Attraktionen und Geschäften. Die Größe der Stadt ist überschaubar und innerhalb eines innenstädtichen Bereichs kann man alles zu Fuß erreichen. Auch von Olofshjöd in die Innenstadt sind es vielleicht 10-15 Minuten zu Fuß, also alles kein Hindernis und die Strecke vorbei am Humanistencampus ist wirklich schön. Auch sind die Fakultäten nicht sehr verstreut. Die Wirtschaftsstudenten haben einen festen Campus, sowie die Philologen. Wer so wie ich Politikwissenschaft studiert hat grundsätzlich in 2 Gebäuden: Einmal den Linnécampus mit dem Global Studies Institut und dem großen Sozialwissenschaftlichen Campus am Ende der Vasagatan und eingebettet von der Wirtschaft und der Undergratuate Bibliothek. Zum Shoppen ist die Stadt wirklich geeignet, bietet sie doch die wichtigsten Läden mit den neusten Trends aus Großbritannien und den USA. Priorität Nummer 1 ist hier das Nordstan, die größte Shoppingmail in Skandinavien. Dazu kommt, dass ihr auch kulturelle Ereignisse viel früher mitbekommt als in Deutschland. Ihr könnt Filme im Kino sehen, die in Deutschland erst in mehreren Monaten Verspätung erscheinen und findet Platten im Musikgeschäft, die oft in Deutschland später veröffentlicht werden.

Was Essen und Trinken anbetrifft, empfiehlt sich auf jeden Fall freitags die verschiedenen, fast überall angebotenen Afterwork Angebote wahrzunehmen. Für einen Pauschalpreis (zwischen 50-75 Kronen, 5-7 Euro) bekommt ihr ein Getränk und könnt euch beliebig oft den Magen am Buffet vollmachen. Aber Vorsicht, der frühe Vogel fängt den Wurm, denn Afterwork ist bei allen sehr beliebt und fast jedes Lokal ist dann auch randvoll. Wenn es euch nach einem Bier verlangt, ist die Andra Långgaten, die vom Järntorget abgeht zu empfehlen. Hier findest du neben alternativen Geschäften auch massig Kneipen und Restaurants, die zu relativ fairen Preisen mit guter Bierauswahl bereitstehen.

 

Unterkunft

 

Wenn du über Erasmus nach Göteborg gehen möchtest, empfiehlt sich eine Bewerbung für einen Platz im Wohnheim. Von denen gibt es mehrere. Ich habe in Olofshöjd gewohnt und habe es auch nicht bereut. Es ist ziemlich sicher das größte Studentenheim in Göteborg mit über 1000 Einzelapartments und zahlreichen Wohnungen. Es liegt relativ nah am Zentrum mit guter Straßenbahn oder Busanbindung. Für ca. 320 Euro im Monat bekommt man ein ca. 15 qm großes einfach möbliertes Zimmer + eigenes Bad und Flur. Die Küche teilst du dir mit minimal 3 oder maximal 7 Studenten. Sie ist im Allgemeinen auch Treffpunkt für Kaffeerunden und vollen Parties. Internet gibt’s aus der Wand. Wichtig: bring ein gewöhnliches Netzwerkkabel mit, um dein PC ans Internet anzuschließen!!

Weitere Vorteile sind die Laundries zum Wäsche waschen, buchbare Saunas und Sportstätten, wie Tischtennis, Sporthalle. Für den Sommer gibt es auch einige Grillplätze zum Zusammensitzen und Feiern. Das besonders positive an dem Wohnheim ist, dass viele verschiedene Nationen hier wohnen und auch sicherlich ein Großteil derer, die du später im Studium kennenlernst, haben hier ein Zimmer.

 

Kosten (Stand Januar 2009):

 

Nunja, es ist wohl leider keine Mär, das Schweden ein relativ teures Land ist. Allerdings muss man kein Vermögen ausgeben, wenn sich vorher mehr informiert und auch auf Aktionen und Angebotsartikel schaut, gerade was Lebensmittel angeht. Nebst sollte man natürlich einige extra Ausgaben mit einplanen. Ein Nahverkehrsticket für 3 Monate kostet ca. 80 Euro und besonders die akademische Literatur ist extrem teuer in Schweden. Sonst kostet natürlich der Alkohol einiges an Geld und auch die Cafés und Bars geizen nicht mit den Preisen. Aber grundsätzlich gilt: man sollte höhere Preise mit einkalkulieren, aber sich davon nicht einschüchtern lassen.

 

Studium der Politikwissenschaft in Göteborg:

 

Also ich war über die Politikwissenschaft in Göteborg und habe von Anfang an gute Betreuung genossen. Bereits in Greifswald war es mit Prof. Jahn und Fr. Dr. Pickel ein Vergnügen das Learning Agreement auszuarbeiten und andere Modalitäten abzuhandeln. Vor der Abreise nach Schweden erhält man von einer Studiumskoordinatorin in Göteborg eine e-mail mit den möglichen Kursen, die man belegen kann. Die Kurse werden alle in English gehalten und decken verschiedene Bereiche der Sozialwissenschaft ab. Alle Bürokratie ist schnell gemacht und erklärt sich meist von selbst. Wenn man dann mal Probleme oder Unstimmigkeiten hat, kann man sich immer problemlos an Frau Ehmler wenden.

Dann gibt es in Göteborg auch eine Informationsveranstaltung, bei der die Kurse vorgestellt werden und man direkten Kontakt zu Professoren, Koordinatoren und anderen Studenten erhält. Dort kann man getrost noch mal alle Fragen stellen und bekommt sicher auch eine zufriedenstellende Antwort. Die beste Kontaktperson ist Ulla Magnusson. Bei ihr bekommt man Ruhe und Souveränität vermittelt und immer die richtige Antwort.

In den Kursen werdet ihr nur auf Erasmusstudenten treffen, da diese extra für unsere Spezies entworfen wurden. Darüber hinaus deckt das Beschäftigungsfeld verschiedene Bereiche ab und gewährt interdisziplinäre Erfahrung. Das wird besonders durch viele Gruppenarbeiten gefördert, da dort auch immer Studenten zusammen kommen, die oft aus verschiedenen Fachrichtungen kommen und andere Arbeitsmethoden anwenden. Man lernt also überall dazu.

Vielmehr bleibt mir nicht zu sagen, außer: Genieß es! Und grüße Göteborg von mir!

 

Copyright:  Tim Bagner  Contact:  tim.bagner (at) gmx.de

 

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