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Hier findest du nützliche Infos zu einem Auslandssemester oder Auslandspraktikum in Schweden.

 


Erfahrungsberichte, Linköping

Erfahrungsbericht Sommersemester 2007 - Diplomarbeit Informatik 

 

Name, Vorname: Schmidt, Stefan
Kontaktmöglichkeit: stefan. schmidt (at) uni-rostock.de
Studienfach: Diplom Informatik
Gasthochschule: Linköping University (Linköpings universitetet)
Aufentshaltszeitraum: 03.04.2007 - 31.08.2007

 

1 Vorbereitung

 

Allgemeines

 

Man sollte sich mindestens 6 Monate vor dem geplanten Start mit dem akademischen Auslandsamts in Verbindung setzen. Nachdem man sich beworben hat heißt es abwarten. Normalerweise wird eine Unterkunft über die Universität bereit gestellt. Wer das selber in die Hand nehmen möchte sollte sich frühestmöglich auf www.studentbostader.se als Wohnungssuchender anmelden. Man bekommt dort für jeden Tag einen Punkt, derjenige mit den meisten Punkten hat Vorrang bei der Vergabe. Üblicherweise bekommt man einen Peer-Student zugewiesen, der steht einem dann vor Ort mit Rat und Tat zur Seite. Über die Universität kann man sich auf www.liu.se und speziell für Austauschestudenten auf www.liu.se/education/exchange informieren, www.linkoping.se und www.mittlinkoping.se bieten Informationen über Linköping.

 

Sprache

 

Ich empfehle einen Schwedisch-Sprachkurse vorab zu belegen, zum Beispiel am Sprachenzentrum. Dies ist zwar nicht unbedingt erforderlich, da fast jeder in Schweden zumindest ein bisschen Englisch spricht, viele sogar Deutsch, aber andererseits auch viele Informationen im Internet oder den Printmedien dann doch nur auf Schwedisch verfügbar sind. Ein Schwedisch Crashkurs wird ebenfalls allen bei der Ankunft angeboten, dieser findet etwa 2 Wochen vor dem Vorlesungsbeginn statt. Für einen mehr als dreimonatigen Aufenthalt in Schweden benötigt man eine Aufenthaltsgenehmigung die man bequem auch online ausfüllen kann, sogar problemlos nach der Einreise. Die entsprechenden Formulare sind unter www.migrationsverket.se/english.jsp zu suchen.

 

Anreise

 

Für die Anreise hat man die freie Wahl, wer mit viel Gepäck reist und ein gutes Sitzpolster hat, fährt so wie ich mit dem Bus zum Beispiel von Hamburg mit Eurolines (www.eurolines.se) oder einem anderen Anbieter. Frühbucher erhalten einen Rabatt. Der Vorteil hier ist, im Idealfall kommt man ohne Umsteigen direkt nach Linköping, und die Gepäckvorschriften sind nicht so restriktiv wie für Billigflieger. Vom „Resecentrum“ (Haupt- und Busbahnhof) in Linköping fährt man mit dem lokalen Bus 202 zur „Universitetet“ (Universität) oder zum Beispiel mit der 214 ins Studentenviertel nach Ryd.

 

Geld

 

Obwohl Schweden zur EU gehört, bezahlt man in schwedischen Kronen. Schweden ist zweifelsohne nicht billig, man sollte durchaus mit Ausgaben von 800 Euro pro Monat rechnen, insbesondere wenn man viel ausgehen und reisen möchte, Sparsame kommen wahrscheinlich auch mit 600 Euro aus. Möchte man sich die Gebühren fürs Geld abheben sparen, kann man vorab beispielsweise ein Konto bei der Deutschen Kreditbank eröffnen (www.dkb.de) oder SEB (www.seb-bank.de).

 

2 Linköping und Universität

 

Obgleich Linköping „nur“ knapp 135.000 Einwohner hat ist es eine der größten Städte Schwedens. Dabei lässt sich hier je nach Jahreszeit Einiges anfangen. Linköping liegt im südlichen Mittelschweden, ca. 400km nordöstlich von Malmö und ca. 200km südwestlich von Stockholm. Nördlich befindet sich der See Roxen. Im nördlichen Stadteil Tornby gibt es mehrere große Läden, unter anderem auch IKEA. Im Stadtzentrum befinden sich mehrere Einkaufspassagen, Clubs und Kneipen, ein Kino und Theater sowie der Kinda-Kanal der zum Wandern oder Bootstouren einlädt. Die Universität als solche wurde erst 1975 gegründet und hat sich seit dem einen sehr guten Ruf erarbeitet. An den vier Fakultäten (Technik, Philosophie, Medizin und Pädagogik) sind etwa 25.000 Studenten eingeschrieben. Das Universitätsgelände Valla liegt etwas außerhalb, zum Stadtzentrum sind es etwa 3km und nach Ryd ca. 2km, ein Fahrrad ist daher eigentlich Pflicht.

 

3 Studieren in Linköping

 

Ich habe nicht wirklich „studiert“, sondern meine Diplomarbeit geschrieben. Dafür müssen einige wenige Bedingungen erfüllt werden. Bevor man seine eigene Arbeit vorstellen darf, muss man drei andere Verteidigungen besucht haben, zusätzlich einmalig als so genannter Opponent agieren, d.h. die Arbeit eines Anderen lesen und nach dem eigentlichen Vortrag die eigene Meinung darstellen, was war gut gelungen und was könnte noch verbessert werden. Zusätzlich muss man sich ebenfalls einen Opponent suchen. Nach der eigenen Verteidigung bekommt man etwa eine Woche Zeit die Vorschläge einfließen zu lassen und die Arbeit zu verbessern. Dieses Verfahren verursacht weniger zusätzlichen Aufwand als es zunächst scheint, und hilft die eigene Ausarbeitung deutlich zu verbessern. Das Anfertigen meiner Abschlussarbeit in Linköping war eine sehr angenehme Erfahrung. Die Betreuung war außerordentlich gut. Meine Mentorin konnte stets mehrere Stunden pro Woche für mich einplanen. Die Gruppe in der ich meine Arbeit geschrieben habe war sehr herzlich und offen, man ist gemeinsam zum Mittagessen gegangen, hat zu verschiedenen Anlässen zu Kaffee, Kuchen und Eis zusammen gesessen und sich über weit mehr als nur Uni-geschichten ausgetauscht.

 

4 Studentisches Leben

 

Wohnen und Leben

 

Es gibt mehrere Wohnanlagen für Studenten, Informationen findet man unter www.studentbostader.se. Ich habe in Ryd gewohnt in einem Korridor für 8 Personen, jeder hat sein eigenes Zimmer und Bad, Wohnzimmer und Küche teilen sich alle, eng wird es erst wenn der Nachbar seine 10 Freunde zum Abendessen einlädt. Es herrscht ein internationales Flair. Man sollte auf jeden Fall offen und tolerant sein, und sich darauf einstellen, dass es mal laut und spät bei so vielen jungen Leuten werden kann. Auch die Auffassung über Sauberkeit kann weit auseinander gehen, bei der Gelegenheit kann man gleich seine Softskills trainieren und die kulturellen Unterschiede erleben. Die Einrichtung ist in Ordnung (meist von Ikea), Bettwäsche ist nicht vorhanden, aber Küchenutensilien sind normalerweise reichlich vorhanden. Es gibt ebenfalls Wohnungen für 2 Personen. Die Monate Juli und August sind mietfrei! Allerdings ist das auch die vorlesungsfreie Zeit in der es extrem ruhig in Ryd wird.

 

Freizeit und Ausflüge

 

Die Freizeitangebote sind sehr vielfältig und zahlreich, mehr als ich hier aufzählen könnte. Erasmus organisiert einige Veranstaltungen wie diverse Turniere (Beachvolleyball, Fussball, Kanutour) und gemeinsame Abende zum Einstieg, Abschied und Zwischendurch. Selbst ohne diese dürfte man sich kaum langweilen.

Sportanlagen gibt es mehr als genug, drinnen wie draußen. Ein Paradies für Sportbegeisterte. Die Anlagen unter freiem Himmel sind weitestgehend kostenlos, in einem annehmbaren Zustand und überall zu finden. Direkt in Ryd gibt es zwei Tennisplätze und einen Beachvolleyballplatz, ein paar Minuten zu Fuß hat man Zugang zu etlichen Fußballplätzen (samt Toren). Basketball-plätze gibt es ebenfalls. Weiterhin gibt es mehrere Laufstrecken einmal 2,5km und 5km durch den Wald. Nahe dem Stadtzentrum beim Cloetta-Center befindet sich ein 9-Korb Disc-Golf Platz. Großflächige Wiesen und schöne Spielplätze gibt es ebenfalls überall. Außerdem befinden sich zwei Golfplätze nahe der Uni.

Shoppen kann man wie in einer Großstadt, direkt in der Innenstadt oder in Tronby Köpcentrum, wo es auch IKEA und zahlreiche andere große Ketten gibt. Das Nachtleben erkundet man am Besten in Gesellschaft mit anderen Studenten und lässt sich die Hot-Spots zeigen, wer will kann  wahrscheinlich problemlos eine Woche lang durchfeiern. Man trifft sich in einem der zahlreichen  von Studenten geführten Clubs, beispielsweise im „HG“ in Ryd. Dort kann man sich bei einem  Bier und etwas Essbarem unter die Leute mischen sowie Liveauftritte erleben und tanzen.

Studenten organisieren sich in Interessengemeinschaften und bereiten gemeinsam Vorträge, Parties und Ausflüge vor. Höhepunkte sind Studentenveranstaltungen/Parties, so genannte  „Kravallen“, diese widmen sich häufig einem bestimmten Thema und finden auf dem Unigelände statt. Farbige bestickte Overalls dienen als Erkennungsmerkmal der verschiedenen Studienrichtungen.

Allerdings wird es in den Semesterferien sehr ruhig. Von Mitte Juni bis Ende Juli macht Schweden Urlaub, es sind kaum noch Studenten anzutreffen. Zeit die Natur zu genießen, einen Gang runter zuschalten und ein bisschen zu reisen.

 

Stockholm

 

Eines der Reiseziele die man auf seine Liste setzen sollte ist Stockholm. Ca. 200km von Linköping entfernt kommt man am schnellsten und bequemsten mit dem Zug dorthin, dieser braucht zwischen 1h40min und 2h15min. Es gibt Frühbucherrabatte und Last-Minute Angebote (ab 24h vorher), entweder man kauft direkt am Schalter oder übers Internet www.sj.se. So variieren die Preise zwischen 15 und 50 Euro für eine einfache Fahrt. Busse sind preiswerter brauchen allerdings ca. 3h.

Stockholm gilt als eine der schönsten Städte, und ist auf jeden Fall einen Tagesausflug wert. Da es die größte Stadt Schwedens ist, ist hier eigentlich immer etwas los, am Besten man verbindet den Trip mit einem Ereignis (Sport, Konzert, Ausstellung). Man sollte auf jeden Fall die Altstadt (Gamla Stan) und das Schloss besuchen.

5 Zu guter Letzt... ...kann ich einen mehrmonatigen Aufenthalt in Schweden nur wärmstens empfehlen. Ich habe mich an der Uni sehr gut aufgehoben gefühlt und meine Zeit sehr genossen. Die Schweden sind sehr nett, hilfsbereit und feiern ausgelassen. Für Leute die es in die Natur zieht ist Schweden optimal, Linköping bietet durch die vielen Studenten aber auch für Erlebnishungrige genug.

 

Webseiten: 

 

Universität: www.liu.se

Linköping: www.linkoping.se,  www.mittlinkoping.se

Reisen: www.sj.se, www.scandlines.de, www.ttline.com, www.eurolines.se, www.swebusexpress.se

 

Sonstige: www.student.se , www.ostgotaporten.com

 

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