studiereninschweden.de © 2007 • Impressum
studiereninschweden.de

 

Willkommen auf

StudiereninSchweden.de

Hier findest du nützliche Infos zu einem Auslandssemester oder Auslandspraktikum in Schweden.

 


Erfahrungsberichte, Skövde

Studentischer Erfahrungsbericht SOKRATES/ERASMUS

 

Name, Vorname Jentsch, T.
Studienfach BWL
Gasthochschule University of Skövde
Heimathochschule Universität Rostock
Auslandsaufenthalt von: 20.08.2006 - 14.01.2007

 

Lange im Vorfeld überlegt, entschied ich mich im Dezember 2005 für ein Auslandssemester. Ich suchte dabei nach einer Uni mit englischsprachigem Lehrangebot, um meine Englischkenntnisse zu verbessern. Dadurch viel meine Entscheidung auf Schweden und die Uni in Skövde. Im Februar 2006 schrieb ich mich für das ERASMUS Programm an unserer Uni Rostock ein und erhielt im April ein Schreiben, ob ich denn nun endgültig meine Zusage bestätige, was ich natürlich auch tat. Danach nahm das Organisatorische seinen Lauf. Wir mussten unsere Studienleistungen an die Uni nach Skövde schicken, um unseren „Letter of Acceptance“ zu erhalten. Auch eine Unterkunft musste gefunden werden. Die Uni in Skövde schickte uns Infomaterial, wo alle Informationen und Wohnheime ausgeschrieben wurden. Man hatte die Wahl zwischen vier Wohnheimen. Ich entschied mich für das Wohnheim „XENIA“, was für mich nach kleinen anfänglichen Problemen die absolut richtige Wahl war. Beim Auslandsamt mussten wir noch eine Erklärung für das Auslandssemester einreichen, damit man auch die Förderung durch das ERASMUS Programm erhält, welche man wirklich gebrauchen kann

 

Mit dem Wissen, dass alles fix ist, belegte ich noch einen Schwedisch Sprachkurs an unserer Uni Rostock, um wenigstens ein paar Kenntnisse zu haben. Dann der Tag der Abreise. Insgesamt waren wir 6 Leute aus Rostock, die nach Skövde wollten. Also fuhren wir alle zusammen, schön aufgeteilt auf 3 voll gepackte Autos vom Überseehafen Rostock mit der Fähre Richtung Trelleborg. Die Fahrt dauerte gute 6 Stunden, welche aber schnell vergingen.

 

In Trelleborg angekommen fuhren wir weitere 5 Stunden einmal quer durch die schönen Wälder von Schweden, bis wir in Skövde angekommen waren. Dort wurden wir am Bahnhof empfangen, wo wir alle unsere Schlüssel zum Wohnheim bekamen und uns auch gleich weiter auf den Weg dahin machten. Endlich angekommen und alles ausgepackt, wurde erst mal alles unter die Lupe genommen. Ein wenig enttäuscht über die Ausstattung und einige kleine Mängel, wurde das Wohnheim in den kommenden Wochen jedoch mit allem was man braucht aufgerüstet, so dass dies schnell vergessen war und ich mich doch sehr wohl da fühlte. Die ersten beiden Wochen dienten zur Einführung. Von allen Verantwortlichen begrüßt, wurden uns die Uni, das Studienleben und das Freizeitprogramm schmackhaft gemacht. Ein beeindruckender Campus, zentriert aufgeteilt in 7 Hauptgebäude, gepflegt von viel Grün umgeben. Auf und direkt neben dem Campus befanden sich gleichzeitig Wohnblöcke für Studenten, was eine familiäre Atmosphäre schuf und man sich von der ersten Minute an wohl fühlte. Die technische Ausstattung der Uni beeindruckte außerdem. In jedem Gebäude gab es einen Computerraum mit Internetzugang, eine kleine „Küche“ und Ecken zum chillen. Die Vorlesungssäle waren  übersichtlich und von der Technik vergleichbar mit unserem AUDIMAX. Einziges Manko, die Räume waren verdammt kalt, also immer was Warmes zum Anziehen mitnehmen

 

Ein International Committee, bestehend aus schwedischen Studenten und Studentinnen war ein absoluter Gewinn für alle von uns. Sie organisierten Ausflüge, ein Welcome - und Farewell Dinner, gemütliche Abende und wurden zu guten Freunden. Nach den ersten beiden Wochen, wo wir Skövde ein bisschen besser kennen lernten, fing die Uni endlich an. In Schweden ist ein Semester noch einmal unterteilt in 2 Hälften. Je nach Kursumfang legt man nach jeder Hälfte eine Prüfung ab, welche man bei Nichtbestehen innerhalb von 6 Wochen wiederholen kann und nicht ein ganzes Semester warten muss. Ich entschied mich für die Kurse in International Marketing, Umfang 15 ECTS, Dauer ein ganzes Semester, Services Marketing, Umfang 7,5ECTS, Dauer ein halbes Semester (1. Hälfte) und International Economics and Monetary Integration, Umfang 7,5 ECTS, Dauer ein halbes Semester (2.Hälfte). Der Ablauf der Kurse ist recht einfach. In International Marketing mussten wir 4 Seminararbeiten schreiben, in denen man insgesamt 30 Punkte erreichen kann. Die erreichten Punkte gehen dann mit in die Klausur ein. Je mehr Punkte man also in den Seminaren erreicht, umso besser für die Klausur. Das gleiche auch in Services Marketing, nur mit dem Unterschied, das es hier „nur“ 2 Seminararbeiten waren und in International Economics and Monetary Integration war es eine. Für diese Seminararbeiten konnten wir uns gleich zu Beginn eines jeden Kurses in Gruppen einteilen, in denen man sie zusammen schreibt. So lernte man sich untereinander besser kennen und musste sich nebenbei mit dem Fach beschäftigen. Jede dieser Arbeiten wurde nach seiner Fertigstellung vor dem Kurs präsentiert. Bei der ersten Präsentation war ich noch voll aufgeregt, aber die Aufregung legte sich so schnell und wurde am Ende schon fast Routine für alle. Die Marketing Kurse an sich waren gut, aber unser Prof sprach mit sehr starkem afrikanischem Akzent, was das Verstehen teilweise fast unmöglich machte und auch bei der Bewertung der Seminararbeiten zweifelte ich manchmal an der Objektivität. Der International Economics and Monetary Integration Kurs war dagegen absolut genial. Ein deutscher Prof der auswanderte, dabei verdammt viel Humor mit sich brachte und immer einen lustigen Spruch zum Besten gab. Der Kurs machte richtig Spaß und war sehr gut verständlich. Allerdings waren wir sein letzter Kurs, da er sich schon in einem guten Alter befand Neben dem Studienleben erlebten wir natürlich auch viele andere Dinge. Eine Reise durch Schweden lohnt sich auf jeden Fall und ich kann nur jedem der ein Auto zur Verfügung hat raten, dieses auch mitzunehmen. Es erleichtert Einkäufe enorm und auch Reisen in der Gruppe sind super lustig. Die beiden großen Städte Göteborg und Stockholm sind ein absolutes Muss, aber nehmt viel Zeit und vor allem viel Geld mit

 

Vor unserem Aufenthalt eröffneten wir noch ein Konto bei der DKB. Das kann ich jedem nur empfehlen, der Gebühren sparen will. Auch für die durstigen unter Euch, nehmt auf jeden Fall Alkohol mit, den kann man da kaum bezahlen. Das Abendprogramm gestalteten wir oft mit einer Preparty, mit anschließendem Discobesuch und der folgenden Afterparty. Die Clubs in Skövde schließen alle um 2 Uhr und damit meine ich Punkt 2 Uhr. Anfänglich ungewöhnlich, gewöhnt man sich sehr schnell daran. Ein absolutes Plus ist das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, ihr werdet es genießen ohne stinkende Klamotten und roten Augen auf Grund des Rauches aufzuwachen. Die Preise in den Discos sind jedoch nicht Ohne, so zahlt ihr für ein 0,33l Bier schon mal gut 5€. In der Studentendisco „Boulogner“ lässt es sich dagegen bezahlen. Ein Sportprogramm wurde uns auch geboten. So kann man für einen Semesterbeitrag von 45 SEK Fußball, Volleyball und Badminton spielen. Aber auch eine Schwimm- und Eishalle sind in der Nähe, sowieso ein großes Fitnessstudio gleich um die Ecke des Wohnheims XENIA und in der Innenstadt. Alles in Allem war es eine super Erfahrung, die ich nicht missen will. Man lernt so viele neue Menschen verschiedener Nationen kennen und die Schweden sind ein wirklich nettes und hilfsbereites Volk…

 

T.Jentsch

zur Hauptseite - Erfahrungsberichte