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Hier findest du nützliche Infos zu einem Auslandssemester oder Auslandspraktikum in Schweden.

 


Erfahrungsberichte, Umeå

Umeå Wintersemester 2006

Name, Vorname: Rodekamp, B.
Studienfach: Medizin
Gasthochschule: Umeå Universitet
Heimatuniversität: Universität Rostock
Auslandsaufenthalt von: August 06 bis Januar 07

 

Ich war im meinem 7. Semester in Schweden und war auch dort in Umeå im 7. Semester eingeschrieben, in dem es hauptsächlich um Innere Medizin und Chirurgie ging. Das Semester in Schweden begann Anfang September und endete Mitte Januar. Ich hab mich für das Wintersemester entschieden, da ich so hoffe, die verpassten Fächer am Ende meines Studiums mit nur einem zusätzlichen Semester nachholen zu können.

 

Anreise:

 

Die Anreise per Flugzeug ist zu empfehlen, da es sehr schnell, billig und unkompliziert ist. Ich bin mit einer der Billigfluglinien nach Stockholm und dann mit SAS weiter nach Umeå geflogen. HLX, Germanwings und Ryanair fliegen zum Beispiel von Berlin, Hamburg oder Hannover nach Stockholm. SAS bietet für Jugendliche und Studenten günstige Flüge, so genannte „stand-by-tickets“ an, am besten erkundigt man sich auf deren homepage danach.

 

Ankunft:

 

Das Semester beginnt für alle Austauschstudenten mit einer Einführungswoche. Dort präsentieren sich die Universität, die Stadt und die Region und geben einen Überblick über die kulturellen und sportlichen Möglichkeiten. Es werden viele Tipps zu Versicherungen, Eröffnung eines Bankkontos, Veranstaltungen, Kultur, Bibliotheksausweis, öffentlicher Verkehr usw. gegeben. Wenn man möchte, kann man am Mentorenprogramm teilnehmen, bei dem man in kleinere Gruppen mit jeweils einigen schwedischen Studenten eingeteilt ist. Mit denen lernt man dann auch gleich in der ersten Woche das schwedische Nachtleben in den Bars, Kneipen, Wohnheimen und Diskos der Stadt. Das International Office ist sehr bemüht, einem den Einstieg in das Unileben und die Kultur so einfach wie möglich zu machen. Es gibt immer freundliche Ansprechpartner dort, die einem gerne bei den kleinen oder großen  Startschwierigkeiten helfen.

 

Wohnen:

 

Wenn man sich vorher beim Internationalen Office um einen Wohnheimplatz bewirbt, organisieren die alles Weitere. Bei der Ankunft bekommt man den Schlüssel ausgehändigt und kann sofort einziehen. Die meisten der „Korridore“ bestehen aus neun oder zehn Zimmern mit jeweils eigenem Bad und einer meist gut ausgestatteten großen Gemeinschaftsküche. Mit dem Fahrrad ist man in fünf bis fünfzehn Minuten am Krankenhaus und am Campus, je nachdem in welchem Stadtteil man wohnt. Da die Wohnheime alle mindestens 30 Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt liegen, ist es ratsam, sich möglichst bald nach einem Fahrrad umzusehen. Meist wird man durch Aushänge oder bei einem der second-hand- Fahrradhändler fündig.

 

Uni:

 

Zu Beginn des Semesters bekommt jeder Student in der Einführungsveranstaltung einen detaillierten Stundenplan, über die genauen Vorlesungs- und Praktikatermine. Man erfährt, in welcher Studiengruppe man ist, wann man wo auf welcher Station eingeteilt ist, wann Prüfungen sind und wer die wichtigen Ansprechpartner sind. Es gibt einige Vorlesungstage jeden Monat, an denen von 8 bis 16 Uhr ausschließlich Vorlesungen sind. An den  restlichen Tagen ist man für den Klinikdienst eingeteilt. In Gruppen á vier oder fünf Studenten ist man auf Station, nimmt Patienten auf, geht bei der Visite mit oder begleitet einen Arzt bei seiner ambulanten Sprechstunde. Nach einem  Rotationsprinzip verbringt man jeweils einige Wochen auf unterschiedlichen internistischen und chirurgischen Stationen. Wenn man möchte, kann man auch in kleineren Krankenhäusern in der Region seinen Dienst machen. Ich habe mich zum Beispiel für eine zweiwöchige Chirurgie-Ausplatzierung nach Kiruna versetzen lassen und kann das nur weiterempfehlen. Nicht nur wegen des einmaligen Wintererlebnisses jenseits des Polarkreises Mitte November, sondern auch, weil man oft in einem kleinen Krankenhaus sehr viel mehr machen darf, es nicht so hektisch zugeht und ich dort äußerst freundlich aufgenommen wurde. Neben den Vorlesungen und dem Klinikdienst werden ab und zu in kleineren Gruppen einige Patientenfälle zu wichtigen Krankheitsbildern durchgesprochen, die man vorher ausgehändigt bekommt, um selbst schon mal ein wenig daran zu knobeln.

 

Sprache:

 

Ich habe mir bewußt ein Semester ausgesucht, in dem alle Lehrveranstaltungen auf Schwedisch gehalten wurden, denn ich wollte gerne mein Schwedisch verbessern. Es gibt auch Semester, in denen die Vorlesungen auf Englisch gehalten werden, jedoch ist es gerade für die Arbeit auf der Station ratsam, auch Schwedisch zu lernen, da nicht alle älteren Patienten Englisch sprechen. Die ersten Wochen waren relativ schwierig und anstrengend, aber wenn man schon ein paar Vorkenntnisse hat, findet man sich schnell ein. Wenn man vom ersten Tag an alle Vorlesungen auf Schwedisch hört und relativ bald auf Station arbeitet, macht man schnell Fortschritte. Zudem werden von der Uni Sprachkurse und ein Tandem-Projekt angeboten, was hilfreich ist, wenn man vor dem Aufenthalt noch nicht so viel Schwedisch gelernt hat.

 

Freizeit:

 

Das Freizeitangebot in Umeå ist sehr umfangreich. Es gibt ein großes Sportzentrum, in dem Kurse für so gut wie jede Sportart angeboten werden. Zudem werden von dort aus Wochenend-Touren organisiert, z. B. Wandern, Kanufahren, Mountainbiking oder Skilaufen. Das Internationale Office organisiert jedes Jahr verschiedene Fahrten in die nähere Umgebung, Partys, Abendessen, Skifreizeiten oder auch einen Trip nach St. Petersburg oder Tallin. Es gibt außerdem Bands, Chöre und Theaterprojekte, in denen man Mitwirken kann. Man muß sich zu Beginn des Semesters einfach ein bißchen umhören oder auf Aushänge achten. Mir hat Umea gut gefallen, ich hab gerne dort studiert und auch vor allem praktisch einiges gelernt. Ich hoffe, ein bißchen was von der freundlichen Atmosphäre, die dort im Krankenhaus herrscht mit nach Deutschland nehmen zu können.

 

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