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Hier findest du nützliche Infos zu einem Auslandssemester oder Auslandspraktikum in Schweden.

 


Erfahrungsberichte, Växjö

Name D. Gross und B. Hackmann
Studiengang Wirtschaftswissenschaften
Gastuniversität Universität Växjö
Heimatuniversität Universität Oldenburg
Aufenthaltszeitraum August - Dezember 2005

 

Bevor wir beginnen über die Erfahrungen des Auslandssemesters in Växjö, Schweden ausführlich zu berichten, möchten wir uns erst einmal ganz herzlich beim International Office der Universität Oldenburg bedanken. Zum einen natürlich weil uns durch die Arbeit des International Office überhaupt die Möglichkeit gegeben wurde so einfach im Ausland zu studieren, zum anderen ermöglicht die Universität Oldenburg jedem Studenten eine bestmögliche Vorbereitung auf einen Aufenthalt im Ausland sowie eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit seinen Horizont um eine internationale Erfahrung zu erweitern. Deswegen können wir jedem nur raten: Traut euch und ergreift diese einmalige Gelegenheit! Im Folgenden wollen wir versuchen euch einen Eindruck zu verschaffen, wie das Leben samt Studium in Växjö, Schweden in etwa abläuft. Vorweg nehmen müssen wir allerdings, dass der emotionale Eindruck, den wir in Schweden erhalten haben, in diesem eher sachlichen Erfahrungsbericht viel zu kurz kommt. Schließlich war dieser Auslandsaufenthalt, das mit Abstand schönste, interessanteste und abwechslungsreichste Semester unserer Studienzeit. 

 

Warum ausgerechnet Schweden und was ist Växjö überhaupt?  Als wir uns zum ersten Mal mit dem Erasmus/Sokrates Programm beschäftigt hatten, war eine unserer Grundanforderungen, dass wir in einem Land studieren möchten in dem Englisch nicht die Landessprache, aber die „Unterrichtssprache“ ist. Außerdem war es von vorneherein ein Reiz die skandinavische Kultur, die man bis dato nur im Urlaub kennen und schätzen gelernt hat, näher zu erkunden. Mit diesen Vorstellungen gingen wir zum International Office und ließen uns ein erstes Mal dort beraten. In unser Anforderungsprofil fielen dann die Universitäten in Turku, Finnland und Växjö, Schweden. Nachdem wir uns über beide Länder, Städte und Universitäten genau informiert hatten, fiel unsere Wahl auf Växjö und wir bewarben uns dort. Aber wo liegt Växjö überhaupt in Schweden und was ist es für eine Stadt? Växjö liegt im Südosten Schwedens, ca. 250 km nördlich von Kopenhagen und 420 km südlich von Stockholm in der südschwedischen Region Småland. Växjö hat 75.000 Einwohner und gehört damit, für schwedische Verhältnisse, zu den eher größeren  Städten. Das heißt die Stadt selber hat neben einer kleinen Fußgängerzone auch Kulturelles (Konzerthalle, Museen, Theater, Kino) und Sportliches (u.a. Erste Liga Fußball und Eishockey) zu bieten. So dass fast alle Aktivitäten denen man in Oldenburg in seiner Freizeit nachgehen kann auch in Schweden gewährleistet sind. Växjö ist, darüber hinaus, von einer sehr schönen Landschaft umgeben. Insbesondere die viele Waldflächen, Seen und Flüsse machen Småland vor allem für die Outdoor-Sport Liebenden attraktiv. Und wenn man sich im Umland befindet sollte man auf jeden Fall die Augen nach Elchen offen halten. Diese sind zwar irgendwie das Wappentier der Schweden, allerdings sind insbesondere die deutschen Touristen ganz „wild“ darauf Elche zu sehen. Falls man keinen Elch zu sehen bekommt, gibt es nur einige Kilometer von Växjö entfernt einen Elchpark um den „König des Waldes“ mal in natura bestaunen zu können. Neben der beeindruckenden Natur ist die Region um Växjö bekannt für seine berühmten Glasbläsereien (z.b. Kosta Boda) und das Kunsthandwerk. Tipps: Die VIS (später mehr zu dieser Organisation) bieten einen „Moose and Glassworker trip“ an. Kostengünstig und lustig. Außerdem hat Växjö eine Europcar- Niederlassung, bei der man sich als Student, für einen wirklich fairen Preis, übers Wochenende (ca. 60 Euro) ein Auto leihen kannn, um das Umland zu bereisen.

 

Der Weg nach Växjö: Von der formellen Bewerbung bis zur tatsächlichen Hinfahrt Natürlich ging es nicht von einen Tag zum anderen nach Schweden. Vorher musste zunächst noch einiges an Formalitäten und organisatorischen Tätigkeiten erledigt werden. Das klingt allerdings schlimmer als es letztendlich ist, da das International Office bei der Bewerbung jeden Bewerber sehr gut berät und bei allen Fragen hilfreich zur Seite steht. Acht Monate vorher begann für uns quasi das Bewerbungsverfahren mit einem Antrag zur Teilnahme an einem Austauschprogramm der bis Ende Januar beim International Office abgegeben werden musste. Im März folgte dann die Anmeldung/ Bewerbung für die Växjö University. Die Bewerbungsunterlagen konnten wir problemlos von der Homepage der Gastuniversität herunterladen. In den Bewerbungsunterlagen könnt ihr auch angegeben wie ihr wohnen möchtet (zu den verschieden Möglichkeiten später mehr). Bis spätestens Ende Mai musste das „Learning agreement“ abgegeben werden. In diesem Formular haben wir angegeben, welchen Kurs wir in Växjö studieren wollten. Im International Office in Oldenburg gibt es eine Liste, auf der die Anerkennung der Kurse festgehalten ist (z.B. der Kurs Organization and Management Studies Programme wird in Oldenburg als Vorleistung A BWL oder als Wahlpflichtfach Organisation anerkannt). Bevor es dann wirklich los ging sollten wir eine Woche vor Abfahrt noch einmal eine kurze E-Mail mit voraussichtlicher Ankunft und Art des Transfers an das International Office in Växjö schicken und dann ging es los. Wir sind mit dem Auto von Oldenburg aus bis Fehmarn gefahren, von Puttgarden weiter mit der Fähre bis Rodby, Dänemark. Kurz hinter Kopenhagen haben wir dann die Oresundbrücke über die Ostsee nach Malmö, Schweden genommen. Von dort aus sind es dann noch ca. 2 ½ Stunden bis Växjö (Gesamtfahrzeit ca. 9 Stunden). Die Universität ist in Växjö gleich ausgeschildert und leicht zu finden. Als wir angekommen sind, haben wir uns im International Office gemeldet (im Hauptgebäude der Uni neben dem Eingang gleich links). Dort wurden wir bereits erwartet und auch direkt empfangen. Nach einer kurzen Begrüßung gab es einen kleinen Snack und anschließend wurden wir mit sämtlichen Informationen ausgestattet (z.B. über die Orientierungswoche) und erhielten natürlich die Schlüssel für unser neues zu Hause. Tipps: Wählt den frühesten der drei Anreisetage, so habt ihr ein bisschen Zeit euch einzuleben/einzurichten bevor es mit der Orientierungswoche losgeht, außerdem heißt das zwei Tage Schweden mehr. Für die Fähr- und Brückenüberfahrten kann man in Puttgarden (vor der Fähre) ein Kombiticket kaufen (kann man u.a. problemlos mit Kreditkarte zahlen). Für Hin- und Rückfahrt haben wir 176 Euro bezahlt. Der beschriebene Weg hat sich übrigens als praktischste aller Strecken-Varianten herausgestellt. Hier gilt noch zu beachten, dass Ihr in Schweden von der E 22 (Malmö Richtung Kristianstad) auf die E 23 wechselt. Växjö ist nämlich erst ab der E 23 ausgeschildert. Wenn Ihr Auslands-Bafög beantragen möchtet, stellt den Antrag rechtzeitig (mindestens sechs Monate im Voraus). Zuständig für Schweden ist das Studentenwerk Rostock. Alle Informationen die Ihr benötigt findet Ihr unter www.studentenwerk-rostock.de 

 

Wohnen in Växjö Es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten wie man untergebracht werden kann, in einem Korridor auf dem Campus, in einem Korridor Downtown (Seminarvägen oder Valgagatan), in einem Appartement auf dem Campus oder in einer Gastfamilie. Wir haben beide in Korridoren auf dem Campus gewohnt und können die Art der Unterbringung auf jeden Fall nur empfehlen. Die Korridore außerhalb des Campus sind zwar ähnlich aufgebaut, aber neben dem Studieren, findet auch das Studentenleben eher auf dem Campus als in der Stadt statt. Außerdem liegen die Wohnheime Downtown ziemlich weit entfernt vom Campus und das ist sowohl morgens auf dem Weg zur Uni als auch nachts auf dem Weg nach Hause nicht gerade praktisch. Zum Schwedisch lernen ist sicherlich die Unterbringung bei einer Gastfamilie vorteilhafter. Da in den Wohnheimen sehr viele Austauschstudenten aus aller Welt leben und die Sprache meistens Englisch ist. Die Korridore sind ideal um schnell neue Bekanntschaften zu machen und Freundschaften zu schließen. In den Korridoren wohnen zwischen 7-13 Leute und meistens sind es zur einen Hälfte Schweden und zur anderen Hälfte Austauschstudenten aus unterschiedlichsten Ländern. Jeder hat neben seinem Zimmer ein eigenes Bad und die Zimmertür ist abschließbar. In der WG teilt man sich eine große Küche, mit zwei Küchenzeilen und ein Wohn- und Esszimmer. Es gibt ein Telefon auf dem Korridor, allerdings kann die Telefonanlage nur Gespräche entgegennehmen. Zur weiteren Ausstattung gehören Küchenutensilien wie Töpfe und Geschirr (mehr oder weniger zumindest, der Geschirr- und Besteckbestand ist von Korridor zu Korridor unterschiedlich), Staubsauger und andere Putzutensilien sowie einen Gefrierschrank. Waschmaschine und Trockner können ebenfalls umsonst genutzt werden. Die Zimmer sind mit einer Internetstandleitung ausgestattet, also nehmt auf jeden Fall euren PC/Laptop mit (auch eine externe Festplatte ist hier gut zu gebrauchen), außerdem wird hier viel über ICQ und/oder MSN kommuniziert. Ansonsten sind die Zimmer mit Bett, Kleiderschrank, Schreibtisch, Stühlen und Regalen eher spartanisch ausgestattet. Dagegen gibt es wenige Zimmer die weder Bettdecke noch     Kissen haben, deswegen ist es ratsam, zur Not einen Schlafsack dabei zu haben, Kissen kann man immer noch beim ersten Ikea der Welt in Almhult in der Nähe kaufen. Die Miete in den Korridoren betrug zwischen 12.000 – 15.000 SEK (1.260 – 1.580 Euro). Wir hatten die Möglichkeit die Miete in einem Mal oder in zwei Raten zu zahlen. Die erste Zahlung erfolgte zum Ende des Monats September, die zweite Rate zum Ende des Monats Oktober. Es gibt die Möglichkeit relativ einfach und gebührenfrei ein Bankkonto (z.B. SEB Bank) zu eröffnen, dadurch sind Überweisungen, wie die Miete, deutlich problemloser abzuwickeln. Gerade wenn man länger als ein Semester in Schweden bleibt sollte man diese Möglichkeit nutzen, da jede Buchung oder Überweisung ins Ausland/ aus dem Ausland relativ teuer ist. Der Campus liegt ca. 30 Minuten zu Fuss von der Stadt entfernt, deshalb ist ein Fahrrad, vor allem für Studenten die ein Jahr bleiben wollen, eine gute Investition. Mit dem Fahrrad sind es nämlich nur zehn Minuten und der Seminarvägen (Korridore Downtown) ist somit auch schnell zu erreichen. Allerdings ist eine Busfahrt auch nicht sehr Teuer. Vom Campus in die Stadt kostet die Fahrt 14 SEK (ca. 1,50 Euro) und ist somit durchaus mit den deutschen Preisen zu vergleichen. Tipps: Die Zimmer auf den Korridoren sind natürlich ein wenig spartanisch eingerichtet, deshalb ist es durchaus sinnvoll ein paar platzsparende Dekorelemente, wie Poster, Fotos etc., einzupacken, das erhöht auf jeden Fall den wohlfühl Faktor. Wenn Ihr einen PC mitnehmt, informiert euch vorher über das „Internettelefonieren“. Mit dem Programm „Skype“ könnt ihr beispielsweise für 2 cent/ Minute ins deutsche Festnetz telefonieren. Wenn Ihr auf einem Korridor landet gibt es zu Beginn meistens einen „corridor crawl“. Hier lernt sich die WG eigentlich erst richtig kennen. Ohne näher auf die Prozedur einzugehen ist es empfehlenswert die Mitbewohner mit einem netten/einfallsreichen Getränk zu überraschen. Beispielsweise gibt es in Schweden keine Ahoi-Brause und mit Korn Ahoi macht man sich schnell bekanntJ. Wenn Ihr euch ein Fahrrad zulegen wollt gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Nehmt Werkzeug mit, dann könnt ihr Euch ein altes, meistens kaputtes (von anderen Austauschstudenten zurückgelassenes) Fahrrad nehmen und es wieder reparieren oder 2. ihr kauft ein gebrauchtes Fahrrad beim Händler Eures Vertrauens (Cykel & Fritidscenter, Sandgärdsgatan 16, Tel. 194 00; Rydhs, Kungsgatan 2, Tel. 400 80; Smålands Cykel, Västra Esplanaden 15, Tel. 475 48; Cykel Impak, Furutåvägen 41, Tel. 812 27; die Preise liegen bei 50 Euro aufwärts). Hier gilt first come first serve, also kümmert Euch so früh wie möglich um ein Fahrrad, sonst habt ihr das Nachsehen, oder zahlt viel Geld.   

 

Die Uni (Kursangebot, Kursniveau, Prüfungsarten, etc.) Bevor es für uns mit dem studieren losging, kamen erst mal noch einige Kosten auf uns zu, so muss jeder Student zu Beginn des Semesters die Student Union Card/ Membershipfee zahlen (ca. 30 Euro). Ratsam ist es auch einer Nation („Verbindung“) beizutreten, weil man nur mit der Mitgliedskarte der Nation in die Studentenpubs reinkommt. Die Mitgliedschaft kostet 8,50 Euro pro Semester. Die Nation´s stellen sich alle einmal ausführlich in der Orientierungswoche vor, so wurde uns erläutert für welches kulturelle und soziale Engagement die Nation jeweils steht. Allerdings ist es im Nachhinein betrachtet relativ egal welcher Nation man anfangs beigetreten ist, da sich die Programme sehr ähnlich sind und man auch so an fast allen Aktivitäten teilnehmen kann. Allgemein sind in den ersten Tagen viele Einführungsveranstaltungen, die man ruhig über sich ergehen lassen kann, sie sind schließlich sehr hilfreich um sich zu recht zu finden und um neue Leute kennen zu lernen. Natürlich werden auch viele Partys veranstaltet, auf denen Ihr jede Menge Leute kennen lernen werdet. In der Orientierungswoche wurden bei uns fächerübergreifend alle Exchange Students zusammen auf das kommende Semester und den Auslandsaufendhalt vorbereitet. Das heißt, dass alle ca. 350 Studenten aus 37 Nationen, die mit uns zusammen angefangen haben gleichzeitig alle Aktivitäten und Partys der Orientierungswoche durchlaufen haben und deswegen ist es sehr leicht direkt zu Beginn des Semesters neue Leute kennen zu lernen. Die Uni selber ist sehr neu und modern. Es gibt mehrere PC-Räume, ausgestattet mit funktionierenden Druckern, die 24 Std./Tag genutzt werden können. Eine Art Mensa haben sie dort auch, das Kristinas, allerdings l iegen die Preise ein wenig höher. So kostet ein Menü schon mal 50 SEK also ca. 5 Euro. Allerdings ist die eigene Küche, wenn Ihr auf dem Campus wohnt, ja nur zwei Minuten entfernt. Darüber hinaus gibt es eine Bibliothek auf dem Gelände, die während unseres Aufenthaltes um ein Gebäude erweitert wurde. Die Bibliothek ist somit auf modernsten Stand und guten Kaffee bekommt Ihr dort auch. Weiterhin gibt es auf dem Campusgelände noch den Akademikbokhandel, in dem Ihr eure Kursliteratur und Schreibutensilien kaufen könnt, eine Pizzeria (Josefs – die Kebabpizza ist super), den Pressbyran (Kiosk), Friseur, Copyshop und ein Solarium. Der Uni-Alltag unterscheidet sich deutlich von unserem Studiensystem in Deutschland. In Växjö hatten wir immer nur ein Modul (Kurs) einen Monat lang und nicht wie in Deutschland mehrere verschiedene Fächer parallel über ein Semester hinweg. Pro Kurs hatten wir 10 – 12 dreistündige Vorlesungen. Um das Modul erfolgreich abzuschließen ist es meistens erforderlich ein Paper in Zusammenarbeit mit einer Gruppe (meistens vier Studenten aus mindestens drei unterschiedlichen Ländern) zu erstellen, sowie am Ende des Kurses eine für 5 Stunden angesetzte Klausur zu schreiben. Die Klausur und das Paper besteht man, wenn mindestens jeweils 61 % erreicht werden. Um diese Prozentzahl zu erreichen muss man insbesondere die Modulliteratur auswendig lernen. Bei den Prüfungen wird auch für ausländische Studenten kein „Auge zu gedrückt“, deshalb führt kein Weg am intensiven Lernen vorbei. Allerdings besteht bei Nichtbestehen der Klausur die Möglichkeit sie im folgenden Monat zu wiederholen. Bei der Bewertung der Klausur ist der Inhalt von entscheidender Bedeutung nicht die sprachliche Qualität, somit ist eine Klausur auch zu bestehen wenn man im englischen nicht so fit ist. Zu Beginn des nächsten Monats startete dann bei uns auch gleich wieder das nächste Modul. Des Weiteren werden von der Uni Schwedisch-Sprachkurse angeboten. Es ist zwar nicht zwingend erforderlich Schwedisch zu lernen, weil in Växjö wirklich jeder Englisch spricht, allerdings haben wir durch den Kurs neben einigen Interessanten Redewendungen auch einiges über schwedische Traditionen erfahren, außerdem ist so ein Sprachkurs in lockerer Atmosphäre eine nette Abwechslung. Tipps: Um ein Modul effizient zu studieren ist es sinnvoll schnell Interessen-/Lerngruppen zu bilden. Manchmal ist es erforderlich drei Bücher für ein Modul zu lesen. Teilt euch mit einigen Mitstudenten die Kapitel in den Büchern auf und fasst sie einzeln zusammen. So habt ihr die relevanten Inhalte und spart euch viel Geld (weil ihr nur eines der drei Bücher kaufen müsst) und viel Lesearbeit (weil ihr nur die Zusammenfassungen durchlesen braucht). Des Weiteren ist es sinnvoll das ihr euch alte Klausuren besorgt, diese könnt Ihr in der Fachschaft „EHVS“ kopieren. Am besten fragt ihr einfach die Schweden in eurem Kurs. Nutzt bei der Gruppenarbeit die Möglichkeit mit fremden Kursteilnehmern eine Gruppe zu bilden. Gruppenarbeit ist eine weitere gute Gelegenheit neue Leute kennen zu lernen, außerdem wird bei der Zusammenstellung der Gruppe von den Lehrenden darauf wertgelegt das die Gruppenmitglieder sich aus verschiedenen Nationen zusammensetzen.

 

Das CampusLEBEN Der Campus ist eigentlich ein kleiner Stadtteil für sich, den man rein theoretisch zum Leben nicht verlassen müsste. Auf jeden Fall findet das StudentenLEBEN hauptsächlich auf dem Campus statt. Zu erst einmal ist hier natürlich das Leben auf dem Korridor zu erwähnen. Bei so einer großen WG werdet Ihr natürlich meistens jemanden antreffen, wenn Ihr die Küche oder den Living room betretet. Trotzdem entwickelt sich das Leben in eurem Korridor mit eurem Einzug neu, weil meistens zu Semesterbeginn die Hälfte des Korridors neu einzieht. Somit können wir nur empfehlen, dass ihr versucht das Korridorleben mit anzukurbeln. Bei uns war es jedenfalls so, das sich auf einigen Korridoren ein richtiger Zusammenhalt entwickelt hat, auf anderen Korridoren hingegen die Leute dort nur gewohnt haben. Wenn viele Stundenten auf so engem Raum zusammen wohnen, darf natürlich eines nicht fehlen – Partys! Neben diversen Partys auf den Korridoren gibt es auf dem Campus auch zwei Clubs. Die Studentenpubs heißen Sivans und Stallarna (der Pub Downtown heißt Pudas). Sivans hat mittwochs und samstags geöffnet, Stallarna dienstags und freitags und Pudas am Donnerstags. In der Woche schließen die Clubs schon um ein Uhr und am Wochenende jeweils um zwei Uhr. Das heißt, Ihr müsst früher starten als in Deutschland, um noch ein wenig das Partyleben genießen zu können. Allerdings kann es euch passieren, vor allem zum Beginn und zum Ende des Semesters, das Ihr vor dem Club in der Schlange warten müsst. Teilweise ist die Zeit vorher in der Schlange länger als dann später die Zeit im Club. Wenn das der Fall ist empfiehlt es sich genug Leute in der Schlange zu mobilisieren und einfach eine Privat- Party zu machen. Bevor man in Richtung Pub aufbricht, gibt es eigentlich immer irgendwo eine Pre Party, die dann auch schon so gegen 19 Uhr, manchmal sogar noch früher, startet und im Anschluss an den Pub gibt es dann die After Partys irgendwo auf dem Campus. In den Studentenclubs gibt es extra Studentenpreise, damit sind zumindest die Bierpreise vergleichbar mir den deutschen Preisen. Falls ihr mal Gäste habt, sollte man rechtzeitig (2 Wochen vorher) Guestcards für den jeweiligen Club besorgen. Für das Sivans bekommt ihr die Karten im Blue House, für das Stallarna im Cafe Tuvfan. Ohne Guestcards kommen eure Freunde nicht in die Clubs rein. Natürlich könnt Ihr auch Downtown ausgehen. Allerdings sind sowohl der Eintritt, sowie auch die Getränkepreise    um einiges teurer als auf dem Campus, doch sollte ein nächtlicher Besuch in Växjö-City unbedingt einmal gemacht werden. Das Tuvfan ist ein sehr nettes Cafe im Zentrum des Campus, wir haben hier auf jeden Fall öfter mal die Gelegenheit genutzt, den einen oder anderen Kaffee zu trinken. Wenn ihr ins Tuvfans geht, setzt euch auf jeden Fall in den hinteren Teil, der ist um einiges gemütlicher als der vordere. Neben den Partys und den Cafes bietet der Campus und die Stadt unzählige Möglichkeiten Sport zu betreiben. VUGI ist eine Organisation der Universität die verschiedene Sportarten anbietet, wie beispielsweise Boxen, Fitness, Basketball, Innebandy (Abart von Hockey), oder auch diverse Sportevents organisiert. Die Mitgliedschaft bei VUGI kostet ca. 50 Euro für das ganze Semester. Außerdem gibt es auf dem Unigelände noch zwei Tennisfelder, einen Fußballplatz, eine Rasen Arena, einen Basketballplatz, Tischtennisplatten und jede Menge Wiesen zum Kubb (Nationalspiel) spielen. Des Weiteren eignet sich die tolle Landschaft rund um Växjö und den Campus besonders gut zum Rad fahren und zum Joggen. Eine besonders gute Strecke zum Joggen verläuft vom Campus einmal rund um den Växjö See und wieder zurück zum Campus. Alle die, die neben den sportlichen Veranstaltungen und den Partys noch Zeit bzw. Lust haben das Land, die Kultur und die Schweden kennen zu lernen, die sollten auf jeden Fall der VIS (Växjö International Students) beitreten. Die VIS ist eine Studentenorganisation, die speziell für alle Austauschstudenten ins Leben gerufen wurde. Mitgliedern der VIS werden sehr günstige Fahrten nach Stockholm, Tallin und Göteborg angeboten. Darüber hinaus wird ein Ski-Trip nach Vemdalen sowie zahlreiche andere Trips und Veranstaltungen organisiert und angeboten. Die Jungs und Mädels der VIS stellen ein wirklich sehr gutes Programm zusammen bei dem für jeden etwas dabei ist und es lohnt sich auf jeden Fall eine Mitgliedschaft zu erwerben. Das Office der VIS ist im Cafe Tuvfan in der ersten Etage und immer einen Besuch wert.  Tipps: Versucht möglichst viele der angebotenen Veranstaltungen wahr zu nehmen, da dies eine sehr gute Möglichkeit ist viele, gerade internationale Studenten kennen zu lernen. Insbesondere das internationale CampusLEBEN macht einen Auslandsaufenthalt in Växjö zu einem besonderen, deshalb können wir euch nur raten so viel wie möglich mit den Leuten aus aller Welt zu machen. Kennen lern Möglichkeiten bietet das CampusLEBEN genug, ob beim Sport, in der Uni, auf Partys oder anderen Veranstaltungen.  Es empfiehlt sich einen gewissen Vorrat an Alkohol mit zu nehmen, da dieser in Schweden zwar sehr beliebt, allerdings auch sehr teuer ist. Bier kann man sehr günstig auf der Fähre zwischen Deutschland und Dänemark kaufen und alles andere beim Händler eures Vertrauens.

 

„Alter Schwede“ Bisher haben wir euch schon einiges über das Land, die Stadt, den Campus und das Leben dort berichtet. Allerdings sind die Menschen die dort leben bisher noch gar nicht erwähnt worden. Deshalb werden wir jetzt in diesem Abschnitt einmal von verschiedenen Erfahrungen mit den Schweden berichten. Unser erster Eindruck war: „die spinnen die Schweden!“ Wir kamen gerade an dem Tag an, als die neuen Studenten mit total abgedrehten Ritualen begrüßt wurden. Wir sahen jede Menge verkleideter Schweden die die beklopptesten Spiele spielten und sich alles in allem sehr seltsam benahmen. Allerdings können wir jetzt nach einem halben Jahr in Schweden sagen, dass der erste Eindruck nicht der richtige war. Die Schweden sind ein absolut nettes, liebenswertes Volk, mit denen man jede Menge Spaß haben kann. Allerdings haben sie auch ihre Eigenheiten, die manchmal eher lustig und manchmal für uns doch eher unverständlich sind. So lieben es die Schweden offensichtlich in Schlangen vor Kassen, Schaltern, Clubs, Pubs und sonst wo zu warten. Gerade als Deutscher, denen es oft nicht schnell genug gehen kann, kommt diese Eigenschaft doch eher seltsam vor. In Schweden hat man offensichtlich noch alle Zeit der Welt. Auch ist uns aufgefallen, dass die Menschen in Schweden sehr traditionsbewusst und gesellig sind. Ständig werden irgendwelche Feste gefeiert und mit viel Alkohol begossen. Dazu werden meistens schwedische Lieder gesungen und es wird viel getanzt. Bemerkenswert bei den Schweden ist, dass sie sehr aufgeschlossen und offen sind. Die meisten sprechen ein sehr gutes Englisch und waren als Schüler, Studenten oder beruflich schon oft für mehrere Monate im Ausland. Auch sind sie sehr hilfsbereit und wir hatten immer das Gefühl, dass man sie immer zu allen möglichen Themen fragen konnte.  Tipps: Wenn ihr eine Wohnung oder ein Zimmer eines Schwedens oder einer Schwedin betretet solltet ihr euch die Schuhe ausziehen. Das ist so üblich in Schweden und wird auch eigentlich von allen so gewollt und auch selber so gemacht.  Die Schweden sind sehr höflich, so wird beispielsweise oft für alles und jedes >tack< (danke) gesagt. Also seit immer freundlich, dann sind auch die Schweden nett und freundlich. 

 

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